Allein sein heißt nicht einsam sein7 Tipps gegen ein einsames Silvester
In einer neuen Studie der Jacobs Universität Bremen wurde herausgefunden, dass sich seit der Corona-Pandemie 30 % aller Deutschen einsamer fühlen, als zuvor. Vor allem die Jugendlichen trifft es hart: 18,9 % berichten von starken gesundheitlichen Belastungen durch die Einsamkeit.
Leider tragen vor allem die Feiertage um Weihnachten rum bei vielen alleinstehenden Menschen zur Einsamkeit bei. Auch Silvester ist ein Problem, vor allem wenn Kontaktbeschränkungen und abgesagte Veranstaltungen zur Isolation zwingen. Doch kann man sein Silvester trotzdem weniger einsam gestalten? Hier sind unsere 7 Tipps gegen Einsamkeit am Neujahrsabend:
1. Betrachte dieses Silvester als Experiment
Muss man sich wirklich jedes Jahr betrinken, auf wilden Hausparties fremde Menschen küssen und am nächsten Tag mit Übelkeit und Schädelbrummen das neue Jahr verschlafen? Wieso nicht mal alles ruhig angehen lassen, sich ein bisschen um sich selber kümmern, ein heißes Bad einlassen und danach ein gutes Buch zu einem leckeren Essen genießen? Niemand erwartet in diesem Jahr irgendetwas Spektakuläres. Die Pandemie hat uns alle immer noch fest im Griff und auch wenn Instagram womöglich trotzdem wieder von gestellten Party-Fotos überquellen wird: Wer alleine ist, ist noch lange nicht einsam. Und das führt uns direkt zum nächsten Punkt:
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2. Mach eine Social Media Pause
Genau wie an Weihnachten, werden auch an Silvester die Profile wichtiger Influencer:innen und Selbstdarsteller wieder explodieren. Romantische Küsse auf exklusiven Dachterassen, individuelles Feuerwerk im Hintergrund mit prominenten Party-Gästen. Schnarch! Wer solche Bilder sehen will, kann auf Google einfach „0815 Silvester Bilder“ eingeben, et Voilà! Niemand braucht dieses Jahr gestellte Feiertags-Fotos, die ein erfülltes Sozialleben oder die große Liebe vorgaukeln. Spätestens seit Oli Pochers Bildschirmkontrollen wissen wir, dass die Hälfte des Social Media Contents sowieso erstunken und erlogen ist. Also Handy in den Flugmodus und dieses Jahr Silvester einfach mal ganz Old School in analog feiern.
3. Setze dir Ziele fürs neue Jahr
Wann hat man eigentlich Zeit, sein Leben und das letzte Jahr Revue passieren zu lassen? Aus seinen Fehlern zu lernen, sich wirklich Gedanken zu machen, wo man eigentlich hin will im Leben? Sicherlich nicht in den anstrengenden Wochen der Feiertags-Vorbereitungen. Wieso also nicht am Silvesterabend Stift und Papier in die Hand nehmen, vielleicht auch den Jahreskalender und einfach mal schauen, was dieses Jahr so los war? Große Manager und Visionäre machen genau das am Ende des Jahres, um aufs Neue herauszufinden, was sie zufrieden macht, was sie brauchen, um glücklich zu sein. Wenn du dir diese Zeit nicht nimmst, schlitterst du einfach wieder blauäugig in ein neues Lebensjahr.
4. Übe dich in Dankbarkeit
Gab es in diesem Jahr auch glückliche Momente, Dinge, für die man dankbar sein sollte? Vielleicht hat man die Wunsch-Wohnung ergattert, oder eine neue beste Freundin gefunden, ein liebendes Haustier bekommen. Es gibt immer Dinge, für die man täglich dankbar sein könnte. Dankbarkeit hilft, äußere Geschehnisse wieder ins rechte Licht zu rücken und auch in schwierigen Lebenssituationen den Mut nicht zu verlieren. Und mit weniger Ablenkung an Silvester fällt das „In-Sich-Gehen“ auf jeden Fall leichter.
5. Trinke nichts und gehe früher ins Bett
Was würde wohl passieren, wenn du dieses Jahr nicht in Selbstmitleid über das Alleine-Sein versinkst, sondern gleich deine neuen Vorsätze und Lebensziele umsetzt? Zu viel Alkohol verschlimmert erwiesenermaßen Gefühle von Einsamkeit und Depressionen. Ganz pragmatisch gesehen: Wenn du dich eh schon schlecht fühlst, werden es Kopfschmerzen und ein heftiger Kater am Morgen nicht besser machen. Versuche früher ins Bett zu gehen und den neuen Morgen mit einem ausgiebigen Spaziergang zu starten. Gönne dir ruhig eine Leckerei vom Bäcker danach, oder deinen Lieblingskaffee und sei stolz darauf, dass du mit alten Verhaltensmustern gebrochen hast.
6. „Dinner for One“ & CO.: Genieße gute Filmklassiker
Für viele Menschen gehört der Filmklassiker „Dinner for One“ zu den wichtigsten Silvester-Ritualen. Ein leckeres Fondue oder Raclette dazu, und man fühlt sich wieder zurückversetzt in die eher sorglosen Zeiten vor der Pandemie. Für Ablehner von Schwarz-Weiß-Filmen ist der Liebesfilm „Schlaflos in Seattle“ mit Tom Hanks eine super Alternative: Neujahrsstimmung im schönen Seattle und eine große Portion 90er Jahre Feelings. Miss Sophie hat das Alleine-Sein bei ihrem Dinner jedenfalls nicht gestört, daher: Eine Portion Selbstbewusstsein, ein schickes Kleid und viel Humor können auch in der Neujahrsnacht Gefühle der Einsamkeit verscheuchen.
7. Und zu guter Letzt: Wir sitzen alle im selben Boot
Dieses Jahr war für niemanden wirklich erfüllend oder gar entspannt. Natürlich haben einige mehr gelitten als andere, denn soziale Ungleichheiten, Armut und Pandemien wird es leider immer geben. Aber in diesem Weltschmerz steckt merkwürdigerweise auch viel Potenzial. Nämlich die Möglichkeit, sich emotional mit seinen Mitmenschen zu verbinden. Der Volksmund weiß schon lange, „geteiltes Leid ist halbes Leid“ – was soviel heißen soll wie: Du bist nicht alleine und wirst es auch nie sein. Auch wenn man mal an Silvester mit einer Tafel Schokolade neben seinem Hund „Dinner for One“ guckt.