Spielspaß!Glücksspiel in Brasilien – Regierung stimmt für Legalisierung des Marktes
Das Glücksspiel in Brasilien steuert auf eine neue Zeitrechnung zu. Die Regierung des südamerikanischen Landes hat ein Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der das jahrzehntelange Verbot des Sektors aufheben könnte
Im Parlament rannte die Gesetzesinitiative offene Türen ein und sicherte sich die Mehrheit der Stimmen. Damit steht der Legalisierung des brasilianischen Glücksspielmarktes prinzipiell nichts mehr im Wege.
Legale Online-Casinos
Laut aktueller Gesetzgebung sind das Glücksspiel und Sportwetten offiziell verboten in Brasilien. In jüngerer Vergangenheit gab es zwar immer wieder einzelne Initiativen und politische Bewegungen, die eine Öffnung des Marktes forciert hatten, eine liberale Ausrichtung konnte jedoch nie erwirkt werden.
Trotz des Verbots floriert das Glücksspiel im südamerikanischen Land. Zahlreiche Spielhallen und illegale Casinos bedienen seit Jahren die hohe Nachfrage nach glücksspielerischen Angeboten. Im Zuge der Digitalisierung hat sich das Angebot vermehrt in den digitalen Kosmos verschoben. Im Internet tummeln sich unzählige Online-Casinos aus dem Ausland, deren Zugriff nicht unterbunden werden kann. Dadurch können brasilianische Spieler ohne große Probleme die Plattformen für Sportwetten, Slots und Tischspiele besuchen. Offiziell gilt diese Handlung jedoch als illegal.
Durch den jüngsten Gesetzesvorstoß wird sich das jedoch ändern. Die aktuell noch als rechtswidrig eingestuften Glücksspielanbieter im Netz verwandeln sich buchstäblich in legale Online-Casinos. Die seriösesten und besten Plattform hat dabei das Branchenportal besteonlinecasinos.com aufgelistet.
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Glücksspiellegalisierung ist kontroverses Thema
Das Glücksspiel in Brasilien ist seit jeher ein sehr kontroverses Thema, da zwei konträre Meinungen im Land vorherrschen. Auf der einen Seite gibt es den konservativen Bevölkerungsteil, der einer Legalisierung kritisch gegenübersteht. Dazu gehört auch die Kirche, die auch heute noch einen enormen Einfluss hat. Auf der anderen Seite setzt sich der moderne Teil der brasilianischen Gesellschaft für eine liberale Lösung ein, die sowohl im Interesse der hiesigen Spielergemeinde als auch der heimischen Wirtschaft ist.
Die bevorstehende Legalisierung hat die kontroverse Debatte nochmal deutlich erhitzt. Die Politik scheint sich jedoch von den externen Umständen nicht beeindrucken zu lassen. Da das Glücksspiel in Brasilien trotz eines jahrzehntelangen Verbots sehr weit verbreitet ist, sei es nun endlich Zeit, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu bestimmen. Die Nachfrage nach glücksspielerischen Angeboten könne niemals unterbunden werden. Entsprechend müssten legale und regulierte Angebote als Kanalisierung dienen. Auf diese Art und Weise könnten die brasilianischen Spieler vor unseriösen Glücksspielbetreibern und -plattformen geschützt werden.
Die Legalisierung des Glücksspiels hätte auch wirtschaftlich enorme Vorteile für Brasilien. Felipe Carreras, Abgeordneter im brasilianischen Parlament und Initiator des Gesetzesentwurfs, erklärte zuletzt, dass die liberale Handhabung des heimischen Glücksspielmarktes jährliche Steuereinnahmen in Höhe von 3,9 Milliarden US-Dollar einbringen würde. Zeitgleich profitiere der Arbeitsmarkt. Mehr als 200.000 neue Jobs entstünden.
Regulierung des Glücksspielmarktes
Zukünftig sollen in Brasilien zwei neue Regulierungsbehörden entstehen, die sich mit verschiedenen Regulierungsebenen befassen sollen. Die Behörde SINAJ wird als Überwachungsstelle fungieren, die ein übergeordnetes Register der Betreiber führen soll. Die zweite Regulierungsbehörde hört auf den Namen National Register of the Prohibited (RENAPRO) und wird speziell auf problematisches Glücksspiel abzielen. Sie soll ausschließlich für den Zweck eingerichtet werden, gefährdete Spieler zu schützen.
Derweil ist auch ein Audit- und Kontrollsystem angedacht. Beamte sollen durch das System die Möglichkeiten haben, Sportwetten genau zu verfolgen, die an Spielautomaten oder Spieltischen platziert werden. Außerdem sind auch Bonitätsprüfungen der Spieler geplant. Für die Umsetzung will die Regierung ein Dokument erstellen, das zur Registrierung der Spieler verwendet werden soll.
Ein weiterer Aspekt ist die Bekämpfung des Schwarzmarktes. Die flächendeckende Legalisierung des Glücksspiels soll das lizensierte und regulierte Spielangebot schmackhaft machen, wodurch illegale Betreiber und Anbieter vom Markt gedrängt werden sollen.
Konzessionen für terrestrisches Glücksspiel
Der Gesetzesentwurf gibt ganz genau vor, wie das terrestrische Glücksspiel in Brasilien künftig reguliert werden soll. Um ein Überangebot zu vermeiden und Qualität zu gewährleisten, darf jedes Glücksspielunternehmen im Land nur eine Konzession in jedem der 26 Bundesstaaten besitzen.
Bei der Festlegung der Standorte, an denen Casino-Resorts eröffnet werden können, muss die Exekutive das Vorhandensein touristischer Vorzüge sowie das wirtschaftliche und soziale Potenzial der Region berücksichtigen. Entsprechend ist die Einbettung eines Casinos in integrierte Resorts prinzipiell erlaubt. Diese müssen jedoch mindestens 100 Hotelzimmer mit hohem Standard, Tagungs- und Veranstaltungsräume, Restaurants, Bars und Einkaufszentren umfassen. Die Spielfläche darf dabei nicht mehr als 20 Prozent der bebauten Fläche der Anlage einnehmen. Gesetzlich erlaubt sind derweil elektronische Spiele, Roulette und Kartenspiele.
Die Aussichten auf eine Legalisierung und Regulierung des Glücksspiels in Brasilien scheinen vielversprechend. Doch angesichts der seit Jahren anhaltenden Debatten und Kontroversen in diesem Themenkomplex dürfte bis zur endgültigen Umsetzung noch etwas Zeit ins Land gehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auch noch Änderungen am aktuellen Gesetzesentwurf vorgenommen, bis die endgültige Fassung des Glücksspielgesetzes verabschiedet werden kann.
Blick nach Deutschland
Ein Quervergleich mit dem deutschen Glücksspielgesetz zeigt, dass der Rechtsrahmen in Brasilien den modernen Gegebenheiten zurückhinkt. Zwar war die Glücksspielgesetzgebung hierzulande ebenfalls über Jahre schlecht reguliert, doch seit Juli 2021 ist der Glücksspielmarkt auf einem guten Weg. Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) hat die Branche liberalisiert und das Online-Segment für lizensierte Anbieter legalisiert. Die Öffnung des Marktes geht dabei mit strikten Regularien und Kontrollen einher, sodass die Spielergemeinde maximalen Schutz genießt.
Die Maßnahmen des GlüStV in der Übersicht:
- Hohe Lizenzstandards: Der Glücksspielstaatsvertrag koppelt die Legalisierung des Online-Glücksspiels an hohe Lizenzstandards für die operierenden Anbieter. Diese müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen und bestimmte Maßnahmen umsetzen, um eine deutsche Glücksspiellizenz zu erhalten.
- Kein Live-Bereich: Legale Online-Casinos, die auf dem deutschen Glücksspielmarkt operieren wollen und sich um eine deutsche Lizenz bemühen, müssen ihren Live-Bereich einstampfen. Demnach dürfen Roulette, Blackjack und andere Tischspiele nicht mehr als Live-Games angeboten werden.
- Cooldown für Slots: Für Spielautomaten und Video-Slots gilt eine Wartezeit. Zwischen den Drehungen müssen die Spieler eine Abkühlzeit von fünf Sekunden in Kaufnehmen, ehe erneut gedreht werden kann. Dieser Cooldown soll das Spiel entschleunigen und ein gewisses Gefühl von Kontrolle ermöglichen.
- Mindestabstände: Landesbasierte Spielhallen und Wettbüros müssen einen Mindestabstand untereinander sowie zu Kinder- und Jugendeinrichtungen einhalten. Die tatsächliche Entfernung variiert je nach Bundesland.
(KTAD)