Siegel für NachhaltigkeitNachhaltiger Textilienkauf – worauf muss man achten?
Kleidung, Handtücher, Bettwäsche oder Gardinen – alle diese Textilien brauchen wir und kaufen sie oft.
Leider schädigen sie manchmal die Umwelt oder Menschen. Wie vermeidet man das? Worauf kann man achten?
Textilien aus Naturfasern kaufen
Textilien werden aus tausenden feinsten Garnfäden hergestellt. Die Garnfäden bestehen aus Fasern. Es schont die Umwelt, wenn die Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Dafür gibt es drei Varianten:
- Pflanzenfasern:
z. B. Baumwolle, Leinen, Hanf, Sisal, Jute - Tierische Fasern:
z. B. Wollfasern vom Schaf, Kamel, Merino, Alpaka, Lama. Auch Seide ist tierischen Ursprungs. Sie stammt vom Kokon einer Raupe. - Natürliche Fasern:
Holz ist ebenfalls ein Material für Textilfasern. Es enthält Zellulose. Daraus lassen sich Garnfäden spinnen. Diese Materialien heißen: Modal, Viskose und Tencell bzw. Lyozell.
Bei der Verwendung aller dieser Materialien werden keine fossilen Rohstoffe wie Erdöl verbraucht. Sie sind vom Ursprung her klimaneutral.
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Auf Textilsiegel beim Einkauf achten
Auch Materialien mit natürlichem Ursprung können umweltschädlich sein. Das hängt von der Verarbeitung ab. Viele Chemikalien werden in der Textilindustrie eingesetzt. Einige sind sogar verboten. Aber die Textilherstellung findet rund um den Globus statt. Nicht alles ist genau überprüfbar. Deshalb kommen immer wieder Modeartikel in den Handel, die bedenkliche Rückstände enthalten.
Sicherheit geben Textilsiegel. Diese bestätigen eine Überprüfung auf umweltschonende Herstellung oder Schadstofffreiheit. Die wichtigsten sind:
- Blauer Engel
- EU-Ecolabel Textilien
- OEKO-TEX Made in Green
- OEKO-TEX Standard 100
Da es viele Siegel gibt, hat die Bundesregierung die Vergleichsseite „Siegelklarheit“ ins Leben gerufen. Dort lässt sich leicht nachschlagen, was die Siegel bedeuten.
Auf das Herstellungsland achten
Wer kennt das nicht? Man kauft sich Markenkleidung von einem bekannten deutschen Unternehmen. Schaut man auf das Etikett, steht da aber „Made in Turkye“ oder „Made in China“. Viele Markenunternehmen lassen ihre Modeartikel im Ausland herstellen. Dort sind die Arbeitslöhne billiger als hierzulande. Damit sind lange Transportwege verbunden. Das ist nicht klimaneutral. Trotzdem lässt sich das bei Kleidung meistens nicht vermeiden.
Es gibt aber bestimmte Textilarten, wo die Situation anders ist. Das gilt zum Beispiel für Handtücher, Bademäntel, Bettwäsche, Tischdecken und viele andere Wohntextilien. Diese werden häufig hier im Land hergestellt. Wenn man beispielsweise elegante, schöne Bettwäsche in Top-Qualität und zu bezahlbaren Preisen sucht, kann man sich guten Gewissens für Hersteller vor Ort entscheiden. Sie sind oft selbst führende Markennamen bei ihren Produkten. Das spart klimaschädliche Transportwege und die Herstellung ist umweltfreundlich.
Textilien aus künstlichen Chemiefasern vermeiden
Viele Textilfasern werden künstlich aus dem Rohstoff Erdöl hergestellt. Es handelt sich um synthetische Fasern, um Kunststoffe. Sie sind nicht klimaneutral. Denn wenn sie am Ende ihres Gebrauchs im Müll landen und verbrannt werden, setzen sie klimaschädliche Stoffe frei. Sie zersetzen sich auch nicht einfach in der Natur.
Deshalb sollten Textilien aus diesen Materialien möglichst wenig gekauft werden:
- Polyester
- Polyamid
- Elastan
- Modacryl
- Polypropylen
- Polychlorid
Diese Materialien haben nämlich noch einen zweiten Nachteil. Beim Waschen in der Waschmaschine setzen sie Mikroplastik frei, das in die Gewässer gelangt. Allein schon der Verzicht auf synthetische Textilien trägt zu einem nachhaltigen Einkauf bei.