Reine Werbestrategie?Stefanie Giesinger will mit „Period Panty“ Gewalt an Frauen bekämpfen
Model Stefanie Giesinger setzt sich mit „The Female Company" für häusliche Gewalt an Frauen ein. Die Idee der „Period Panty" ist zwar super, die Umsetzung fährt nun aber viel Kritik ein.
Ein Höschen, das Leben retten kann. Klingt verrückt, ist aber die Idee des Startups „The Female Company“. Mit seiner Kampagne sollen Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt sind, mittels Perioden-Unterwäsche geholfen werden können. Markenbotschaterin: Model und Influencerin Stefanie Giesinger als auch Komikerin Ines Anioli. Nun hagelt es Kritik an der feministischen Hilfskampagne. Sie sei schlecht umgesetzt und nur gezielte Marketing-Strategie.
„Period Panty“: Hilfe im Höschen
Unbemerkt Hilfe zu suchen, ist für Opfern von körperlicher und psychischer Gewalt oft ein Akt, der mit viel Angst und Scham behaftet ist. Mit der sogenannten „Period Panty“ möchte das Startup „The Female Company“ Frauen diesen Schritt so einfach wie möglich machen und „hat einen Ausweg dort platziert, wo Täter ihn niemals suchen würden: eingenäht in der Period Panty“, bewirbt die Firma ihr neuestes Produkt.
In den Höschen sind nicht nur Binden integriert, auf denen die Slogans „My body, my rules” und „Yes means Yes“ zu lesen sind, sondern auch ein unauffällig eingenähter QR-Code. Durch ihn werden Betroffene auf eine Website weitegeleitet, die aussieht wie ein normaler Online-Shop und neben Hilferufnummern auch weiterührende Infos bietet. Es kann sogar direkt online Strafanzeige gestellt werden.
Klingt doch nach einer genialen Idee? Tatsächlich. Wirft man jedoch einen genaueren Blick auf das Produkt, kann man berechtigterweise fragen: Steckt nicht eher ein Werbezweck dahinter?
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Soziales Anliegen oder Marketingstrategie?
Auch Model und Influencerin Stefanie Gesinger hat sich dem Thema verschrieben und als Testimonial auf ihrem Instagram-Account für die „Period Panty“ geworben. Durch ihr authentisches Auftreten nimmt man ihr auch durchaus ab, dass ihr das Thema am Herzen liegt. Doch wie ernst ist es dem Startup?
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Ziel der Firma sei es, den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Doch wie leicht ist dieser wirklich, wenn eine einzelne Panty mit einem stolzen Preis von 39,90 Euro aufwartet? Die Panty und damit die Informationen sind nicht nur nicht leicht zugänglich, sondern auch nicht besonders kostengünstig. Und das ist noch nicht alles…
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Gründerin rechtfertigt sich
Hinzu kommt, dass es nur eine limitierte Auflage der „Period Panties“ gibt. Marketing-Asse kennen das Ziel dahinter: Nachfrage steigern durch künstliche Verknappung. Und schon klingt das vermeintlich soziale Anliegen gar nicht mehr so edel.
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Gegenüber Stern erklärte Gründerin Ann-Sophie Claus, dass es ohnehin nicht das Ziel gewesen sei, „Betroffene zu einem Produktkauf zu bringen, sondern Betroffenen über Alltagsprodukte versteckte Hinweise zu Hilfsangeboten zu ermöglichen.“
Ein kleines Fragezeichen bleibt dennoch zurück. Umso schöner zu sehen, dass die Firma sich aufgrund der kritischen Resonanz inzwischen aber bereit erklärt hat, den QR-Code zukünftig auch auf weiteren Periodenprodukten abzudrucken.