Deutschland Porno-Traffic-SiegerStudie beantwortet: Wie wichtig sind Pornos für Männer?

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Redaktion KuTRedaktion KuT | 28.09.2021, 21:15 Uhr

Männer schauen Pornos - völlig klar. Unabhängig von ihrem Beziehungsstatus - auch klar. Forscher fanden jetzt heraus, was Männer an Pornos anturnt und wie sich der Pornokonsum auf die Beziehung sowie die Potenz auswirkt.

Männer sind visuelle Wesen und die Zielgruppe Nummer 1 für Pornos. Im Internetzeitalter ist es noch einfacher, sich immer und überall seiner Lust hinzugeben. Laut Umfragen bauen manche Männer sogar innerhalb ihrer Arbeitszeit Druck mittels Pornos ab.

Wie hoch ist eigentlich der Konsum pornografischer Videos und wirkt er sich auf den partnerschaftlichen Sex aus? Eine internationale Online-Umfrage ging diesen Fragen nach. Wissenschaftler stellten die Ergebnisse auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) vor.

Sowohl die Resultate als auch die Schlussfolgerungen sind – je nach Sichtweise – „besorgniserregend“…

Wenn Männer keine Erektion bekommen, leidet auch oft die Partnerschaft darunter.

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23 Prozent der Männer haben Potenzprobleme beim Sex

Wissenschaftler aus Großbritannien, Dänemark und Belgien starteten eine Online-Befragung mit 3.762 Männern unter 35 Jahren. Sie wollten nicht nur herausfinden, wie hoch die Porno-Klicks im Internet sind, sondern auch wie zufrieden die Befragten mit ihrem derzeitigen realen Sexualleben sind. Die Befragung ergab, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Errektionsproblemen und dem regelmäßigen Anschauen pornografischer Inhalte besteht.

In der Umfrage gaben 23 Prozent der Männer an, beim Sex mit ihrer Partnerin zuweilen Potenzprobleme zu haben. Laut den Aussagen der betroffenen Befragten, fühlten sie sich nicht ausreichend erregt. Hierbei war interessant, dass diese 23 Prozent auch zu der Gruppe Männer gehörten, die regelmäßig Pornos schauten.

Online-Pornos werden täglich millionenfach geklickt.

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Pornokonsum: 70 Minuten pro Woche

Aber was heißt eigentlich regelmäßig? Laut Forschern kommen die deutschen Männer auf rund 70 Minuten pro Woche. Die Durchschnittsdauer, die von Präferenz und Stimulation abhängig ist, beträgt zwischen 5 und 15 Minuten. Ein Spitzenwert soll an dieser Stelle nicht unbeachtet bleiben: Es gab Befragte, die über 26 Stunden pro Woche Pornos schauen.

Woran liegt dieser enorm hohe Konsum? Die Reizschwelle wird immer geringer. Irgendwann turnen gewisse Bilder, Szenarien und Praktiken nicht länger an. Es muss heftiger, krasser und obszöner werden, damit Mann zum Schuss kommt. Kann “normaler Geschlechtsverkehr” da überhaupt mithalten? Offensichtlich nicht, denn Erektionsprobleme sind bereits bei unter 35-Jährigen keine Seltenheit.

Für jede Vorliebe gibt es das Passende im Netz.

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Inhalt der Pornos muss stetig extremer werden

Das Internet hat alles zu bieten: Suchanfragen wie “Old/Young”, in denen es ältere Männer jungen Frauen besorgen über Analsex, Blowjobs und “Big Tits” bis hin zu “Threesomes” sind noch vergleichsweise harmlos.

Studienleiter Professor Gunter de Win von der Universität Antwerpen in Belgien erklärte dazu laut “aponet.de”: „Wir stellten einen sehr deutlichen Zusammenhang fest zwischen der Zeit, die mit dem Anschauen von Pornos verbracht wurde, und zunehmenden Schwierigkeiten mit der erektilen Funktion beim Sex mit einem Partner.“

Dieses unerfreuliche und etliche Partnerschaften belastende Phänomen lässt darauf schließen, dass sich viele Männer beim Sex mit der Partnerin nicht mehr ausreichend stimuliert fühlen. Laut der Umfrage bestätigten das bereits 23 Prozent der Befragten, die Dunkelziffer kann aber durchaus höher sein.

Jeder Dritte der befragten Männer habe die Pornos als aufregender empfunden, als das Liebesspiel mit der Partnerin. Jeder fünfte Mann gab zudem zu, dass sogar die Pornos ihre erregende Wirkung mit der Zeit verlieren. Aus diesem Grund müssen die Inhalte immer extremer werden, um weiterhin stimulierend zu sein. Logisch, dass der Sex innerhalb der Partnerschaft da nicht mithalten kann.

Deutsche Männer geben gerne Geld für gute Pornos aus.

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Pornografie in Zahlen

Das Vergleichsportal “netzsieger.de” berichtet in einer Statistik-Auswertung, dass sich jede vierte Online-Suche um pornografiesche Inhalte dreht. Die Porno-Branche generiert somit einen täglichen Umsatz von 12,6 Millionen Euro.

Deutschland schafft es sogar an die Spitze des Porno-Traffics – weltweit. Jeder fünfte Mann soll den Angaben zufolge sogar bei der Arbeit Pornos konsumieren. Na dann viel Spaß, aber lasst euch lieber nicht erwischen. (AM)