Schlagershow in BerlinBernhard Brink: Alles über seinen Wutauftritt, der Schlagzeilen macht

Bernhard Brink Waldbühne
Bernhard Brink

IMAGO / BOBO

Paul VerhobenPaul Verhoben | 23.06.2022, 15:10 Uhr

Nix da mit heiler Welt: Bernhard Brink hat bei einer TV-Aufzeichnung mal so richtig Dampf abgelassen. Damit sorgt der Schlagerstar derzeit für viele Schlagzeilen. Nun hat er seinen Einwurf erklärt.

Der Vorfall soll sich bereits am 11. Juni ereignet haben. Doch erst jetzt nahmen die Berichte darüber an Fahrt auf. Worum geht’s denn überhaupt? Hier die ganze Geschichte.

Der 70-jährige Schlagerstar stand für die Aufzeichnung der rbb-Show „Schlagernacht der Stars“ auf der Berliner Waldbühne, wo ihn offenbar sein Ärger über die aktuelle politische Lage überkam. Brink habe sich – berichtet diverse Medien – über Corona, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach und den von Wladimir Putin angezettelten Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelassen.



Bernhard Brink haut dazwischen

Dabei soll er nach einem Song vor rund 18.000 Zuschauern explodiert sein: „Dieses scheiß Corona, wenn ich den Lauterbach immer sehe. Der regt mich so auf. Was ist denn da los? Affenpocken. Corona, 5.B.6.9.0. könnte kommen. Und wenn es nicht kommt, dann ist alles vorbei. Das geht mir auf den Sack.“ Dann gab es noch eine Ohrfeige für den 1,70m kleinen selbstherrlichen Kreml-Führer Wladimir Putin.  „Und dieses kleine Arschloch in Russland, den soll beim Kacken der Schlag treffen. Frieden.“

Der RBB hätte die angebliche Wutrede nicht gesendet. Die Website Schlager.de zitierte dazu einen Sprecher der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt: „Da die Sendung auf 90 Minuten begrenzt ist, zeigen wir nicht alle Auftritte vollständig, sondern treffen eine Auswahl“. Und weiter hieß es: „Wer in den letzten Jahren die Aufzeichnungen schaute, weiß: Jegliche Dialoge der Künstler während ihrer Auftritte werden ohnehin rausgeschnitten“.

„Ich bin überhaupt nicht ausgerastet“

Bernhard Brink relativierte gegenüber der Seite Schlager.de die mit Superlativen wie  „Schockierende Wutrede“, „Brink beleidigt Putin“ bestückte Berichterstattung: „Ich bin überhaupt nicht ausgerastet. Ich hab einfach mal meine Meinung in die Welt gepustet. Scheinbar haben wir in Deutschland nicht mehr das Recht auf freie Meinungsäußerung, man muss angepasst sein.“

Die zusammengeschnittene Sendung soll am Freitag 20.15 Uhr im RBB ausgestrahlt werden. Nach jahrelangen Pandemie-Einschränkungen und Monaten nicht enden wollender Kriegsberichterstattung sei dem Schlagerstar seine freie Meinungsäußerung gegönnt.

Bernhard Brink rudert zurück

„Es war mitten in einem langen Arbeitstag gegen 18 Uhr. Ich hatte bereits vorher einen Auftritt in Magdeburg und am späten Abend noch ein Konzert mit Band in Eisenhüttenstadt“, so Brink heute gegenüber t-online. Und dann schiebt der verdienstreiche Maestro entschuldigend u.a. hinterher: „Natürlich gehört es zu den Aufgaben eines Gesundheitsministers, auf Gefahren hinzuweisen. Insofern ist meine Aussage eine spontane, der Emotion geschuldete Zuspitzung, die ich so nicht wiederholen würde.“

Erst vor kurzem hatte Brink mit seinem Auftritt bei der Pride-Month-Show „Viva La Diva“, wo er zusammen mit fünf anderen Promis als Drag Queen auftrat, Schlagzeilen gemacht. Seine Teilnahme an der Sendung begründete er damit, dass er für mehr Toleranz in der Gesellschaft einstehen wolle. (Bang/K&T)