Schlager-SpaßvogelFrank Zander feiert seinen 80. Geburtstag: Das sind seine schrägsten Hits!
Schon früh in seiner Karriere verpasste die Boulevardpresse Frank Zander den Titel „Blödelbarde“. Das lag nicht zuletzt an dem skurrilen Liedgut, mit dem das Berliner Original eine ganze Nation immer wieder zum Schmunzeln brachte. Am 4. Februar wird er 80 Jahre jung.
Mit „Hier kommt Kurt“ (1990), „Ententanz“ (2003) und „Hier kommt Knut“ (2007) schuf Frank Zander urdeutsches Liedgut für den breiten Musikgeschmack.
Einiges extravaganter muten dagegen seine Cover-Versionen des Trio-Titels „Da, da, da ich weiß Bescheid, du weißt Bescheid“ (1982) sowie „Jeanny“ (1994) von Falco an. Doch das Enfant Terrible des deutschen Spaßschlagers hat im Laufe seiner fast 50 Jahre währenden Sängerkarriere noch viel tiefer in die Klamauk-Kiste gegriffen.
Erster Rap der deutschen Musikgeschichte: „Nick-Nack-Man“
1973 schrieb Frank Zander im Verbund mit Gunter Gabriel mit „Nick Nack Man“ den ersten Rap in der Deutschen Musikgeschichte. Eine Rhythmusmaschine, ein schwarzhumoriger Text und cooler Sprechgesang: Frank Zander provozierte als düsterer Nick-Nack-Man die deutschsprachige Schlager-Musiklandschaft mit ihren bis dato durchgehend melodiösen Herz-Schmerz-Lieder.
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Der zensierte Song: „Oh, Susi“
1977 wird Frank Zander vom Branchenblatt „Musikmarkt“ zum erfolgreichsten deutschen Interpreten gekürt – wegen eines Verbots. Die Bayerischen Rundfunksender sperrten seinen Song „Oh Susi“ wegen seiner schlüpfrigen Anspielungen. Das brachte der Nummer erst recht Aufmerksamkeit, der Song wurde zum Superhit.
Gold-Stück: „Ja, wenn wir alle Englein wären“
Neben den makabren Songs schuf Frank Zander ab 1978 unter dem Pseudonym „Fred Sonnenschein und seine Freunde“ Songs, die vor allem Familien und Kinder ansprechen sollten. Dabei wurde er von den beiden Hamsterfreunden Fritz und Max im Hamsterkostüm begleitet. Die Stimme von Goldhamster Fritz übernahm Hugo Egon Balder. 1981 konnte familienvater Zander als Fred Sonnenschein seine erste Goldene Schallplatte mit dem Titel „Ja, wenn wir alle Englein wären“ einheimsen. Der Ulk-Titel hielt sich vier Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts.
Hertha-Hymne: „Nur Nach Hause“
1992 nimmt Frank Zander die deutsche Version des Rod Steward Klassikers „Sailing“ auf und nennt seine Fassung „Nur Nach Hause“. Den Background-Chor bilden 60.000 Hertha-BSC Fans im Berliner Olympia Stadion. Die Fußballversion dieses Titels wird 1997 zur offiziellen Hymne von Hertha BSC. Hertha-Fans singen das Lied traditionell beim Auflaufen ihrer Mannschaft. Oft ist dieser Moment für die Fans der emotionalste Stadion-Moment – noch vor dem Spiel selbst.
Berliner Urgestein
Frank Zander wurde am 4. Februar 1942 in Berlin-Neukölln geboren. Mit seiner Frau Evy (74) ist Zander seit über 50 Jahren verheiratet. Sohn Marcus (53) ist sein Manager. Bis heute gilt der Entertainer als erfolgreichster deutscher Comedy-Sänger aller Zeiten. Es gibt keinen Vergleichbareren.
In seiner Heimatstadt ist Frank Zander für sein Engagement für Obdachlose bekannt. Jedes Jahr lädt er tausende Obdachlose in Berlin zum Gänse-Essen ein, das er seit Jahren mit seiner Familie und Freiwilligen organisiert. Die Bewirtung übernehmen Prominente. Für seinen sozialen Einsatz wurde „Franky Boy“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.