Soundtrack zur PandemieOhrwurm oder Katzenjammer: 7 Corona-Songs, an denen sich die Geister scheiden…
Didi Hallervorden, Scooter, Rolling Stones: Die Pandemie bescherte uns so einige Corona-Songs. Doch welche dieser Lieder haben das Potenzial für Evergreens und bei welchen bleibt höchstens der Fremdschäm-Faktor in Erinnerung?
Manche Lieder brennen sich geradezu ins kollektive Gedächtnis ein und sind untrennbar mit einem bestimmten Ereignis verbunden – man denke nur an „Wind of Change“ oder „I’ve Been Looking For Freedom“ zum Mauerfall. Doch gilt das auch für die Pandemie der vergangenen eineinhalb Jahre?
In dieser Zeit erblickten so einige Corona-Songs das Licht der Welt. Nur leider ist es mit manchen dieser musikalischen Machwerke wie mit 2020/2021 selbst: Hätte echt nicht sein müssen! Aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden. Wir haben da mal was vorbereitet… daher kommt hier eine kleine Auswahl von Corona-Songs bekannter Interpreten.
1. Vengaboys: „Zoom Zoom Zoom Zoom“
Die niederländische Eurodance-Band Vengaboys feierte 1999 mit „We’re Going to Ibiza“ und „Boom Boom Boom Boom“ riesige Chart-Erfolge. Im Lockdown mussten die Clubs jedoch schließen und 90’s-Party mit Freunden konnten nur noch per Videocall stattfinden.
Aber die Vengaboys sind anpassungsfähig! Kurzerhand fanden sich zu einem Videochat zusammen, coverten sich selbst und besangen in einem 53-Sekunden-Clip die Plattform der Stunde: „Zoom, Zoom, Zoom, Zoom! I’m stuck here in my room“.
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2. LGoony feat. Hazel Brugger: „Song zum Händewaschen“
Was nach jedem Gang zur Toilette eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wurde uns in Zeiten strenger Hygiene-Regeln nochmal eindringlich in Erinnerung gerufen: Hände waschen nicht vergessen! Wir lernten sogar, wie man sie sich richtig (unter den Nägeln, Handballen usw.) und wie lange (einmal „Happy Birthday“ singen) man sie sich waschen sollte.
Die aus der „ZDF heute Show“ bekannte Comedienne Hazel Bruder verarbeitete dies mit dem Kölner Rapper LGoony in einem 53-Sekunden-Song. Vielleicht sollte man stattdessen doch lieber „Happy Birthday“ singen.
3. Didi Hallervorden: „Corona Song von Didi Hallervorden“
1978 war noch die Wanne voll, 2020 hatte Dieter Hallervorden offensichtlich die Schnauze voll. In seinem sowohl musikalisch als auch vom Titel her sehr einfach gehaltenen Lied ledert der Kabarettist gegen alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist: Schließung von Gastronomie und Kultur, Politik im Allgemeinen und Söder im Speziellen, Milliardengewinne von Großkonzernen wie Amazon und natürlich Reichsbürger und andere Aluhut-Träger.
Bei diesem Rundumschlag kriegt jeder sein Fett weg.
4. The Rolling Stones: „Living In A Ghost Town“
Lockdown, Geschäfte blieben zu, wer konnte, blieb sowieso zuhause, die Straßen leer gefegt. Für die Rolling Stones ein geradezu melancholisches Szenario. „Ich fühle mich wie ein Geist in einer Geisterstadt“, singt Mick Jagger dementsprechend. Doch die eigentliche Überraschung ist wohl, dass Jagger & Co. mit ihrem Lockdown-Blues fast so frisch klingen wie Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, als sie ihren künstlerischen Zenit erreicht hatten.
5. Die Ärzte: „Ein Lied für jetzt“
Da bringt man nach acht Jahren Pause endlich ein neues Album heraus und will eigentlich auf Tour gehen, doch wegen so einem ollen Virus muss nun jeder zuhause bleiben. Aber ähnlich wie die Vengaboys treffen sich auch Bela, Farin und Rod einfach zu einem Videocall und versichern uns: „Das bisschen Quarantäne ist nicht die schlimmste Sache der Welt.“
Und natürlich wissen Die Ärzte auch, wie man sich in den eigenen vier Wänden am besten die Zeit vertreibt: „Wichsen und Musik sind die beste Medizin.“
6. Helge Schneider: „Forever at Home“
Die ganze Pandemie-Situation könnte man auch mit einem Wort zusammenfassen: absurd. Was passt dazu also besser, als wenn sich der Meister des absurden Humors höchstpersönlich dem Thema annimmt? In dem von Pro7 veranstalteten Free ESC trat Helge Schneider vergangenes Jahr als deutscher Vertreter an und sang in seiner unnachahmlichen Art darüber, wie es ist, für immer alleine zuhause zu sein – wie Kevin. „Ich lass mir Kartoffeln schicken, doch lässt sich keine blicken.“
7. Scooter: „FCK 2020“
Egal ob „Hyper, Hyper“ oder „How Much Is The Fish“: Die textliche Finesse und poetische Tiefgründigkeit von Scooter dürfte allgemein bekannt sein. Aber manchmal bedarf es nicht vieler Worte. „F*ck dich, 2020“, verkündet H.P. Baxxter kurz und prägnant – untermalt von den üblichen wuchtigen, hämmernden Elektro-Beats. Jedoch scheint sich Corona bisher eher wenig davon beeindruckt zu zeigen und je länger diese Pandemie andauert, desto mehr Fortsetzungssongs könnte Scooter noch veröffentlichen: FCK 2021, FCK 2022 …