Tabulose ChartstürmerPuffmutter „Layla“: Sexismus-Vorwürfe gegen die Nummer eins der deutschen Charts
Mit ihrem Partykracher „Layla“ erobern DJ Robin und Schürze gerade quasi aus dem Nichts den Ballermann. Jetzt aber werden Sexismus-Vorwürfe gegen den Song laut. Das Schlager-Duo wehrt sich entschieden dagegen.
Der Überraschungshit „Layla“ ist DIE Mallorca-Hymne des Jahres. DJ Robin und Schürze landeten mit ihrem Gassenhauer einen echten Coup. Seit Wochen tönen die Zeilen nicht nur durch El Arenal, sondern auch durch die Hitliste. Am 24. Juni ging der Ohrwurm sogar auf Platz eins in den Offiziellen Deutschen Single-Charts. Noch nie in der deutschen Chartgeschichte landete ein Ballermann-Knaller auf dem Thron der deutschen Charts.
Dort hält sich der Song seit zwei Wochen bis heute. Damit löst das Duo sogar Helene Fischer (37) ab, die es mit „Atemlos durch die Nacht“ 2013 nur auf Rang drei schaffte. Mit dem Erfolg der letzten Wochen hagelte es aber auch Kritik am neuen Bierkönig-Klassiker. Denn der Text ist in der heutigen sensiblen Zeit alles andere als politisch korrekt.
DJ Robin und Schürze: Ihr Mut wurde belohnt
Das Erfolgsrezept für legendäre Ballermann-Lieder ist so simpel wie genial. Mehr als eine eingängige Melodie und einen Text, den man sich auch nach genug Flüssignahrung noch merken kann, braucht es nicht. Und natürlich einen Refrain, der sich leicht von den Tischen und Stühlen des Megaparks brüllen lässt.
Ballermann-Hit mit Puffmutter „Layla“ stürmt die Offiziellen Deutschen Charts
Kein Wunder also, dass „Layla“ so durch die Decke geht. Dabei tüftelten die Erfolgsmacher DJ Robin und Schürze längere Zeit an den einprägsamen Zeilen. „Ich war freitagmorgens auf dem Weg zur Arbeit und hatte sehr sehr gute Laune. Und dann kam mir der Text „Ich hab‘ ’nen Puff und meine Puffmama heißt Layla“, erinnert sich Schürze gegenüber RTL.
„Diesen hab ich dann als Sprachnachricht an einen Freund von mir geschickt und der hat gesagt „Mach das!“. Und ich hab gesagt „Nein, das kann man nicht singen““. Kann man doch, geht es nach dem Partyvolk auf Deutschlands beliebtester Insel und den deutschen Musikfans.
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Puffmutter „Layla“: Sexistisch oder cleverer Tabubruch?
Doch jeder Ruhm hat auch seine Schattenseiten. Denn damit müssen sich DJ Robin und Schürze gerade auseinandersetzen. Je populärer das Schwaben-Duo mit seinem Baby wurde, umso mehr Nachrichten prasselten ein. Denn die „Puffmama namens Layla“, die ein echtes „Luder“ und schöner, jünger, geiler“ ist, fällt eigentlich meilenweit durch heutige #MeToo-Bewegungen und Gender-Diskussionen.
„Das Lied ist kalkuliert hochgradig sexistisch. Vermutlich ist das auch eine schräge, unterbewusste Antwort auf die Me-Too-Debatten der letzten Jahre, nach dem Motto: „Hier ist jetzt mal kurz alles egal“, findet Musikwissenschaftler Markus Henrik (40) im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Aber er weiß auch: „Das Spiel mit Tabus ist bei Ballermann-Hits elementar.“
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Schürze jedenfalls kann die ganze Aufregung nicht verstehen. „Wenn man sich die ganze Geschichte mal im Kopf durchgehen lässt und auch unser offizielles Musikvideo anschaut, da spielt ein Mann die Layla. Weil wir gar nicht drauf aus sind irgendwie Sexismus da reinzubringen“, erklärt er. Und tatsächlich ist die Puffmutter eine bärtige Lady unter Perücke und Lack-Outfit.
Als Stimmungskanone jedenfalls, der in Feierlaune auf Mallorca gerne mit einem Augenzwinkern betrachtet werden darf, taugt der Kracher allemal. Bringt man außerdem diesen Stein ins Rollen, gehören etliche Malle-Hits aus der Vergangenheit auf den Prüfstand. Denn Texte, die mal kurzerhand sämtliche gesellschaftliche Leitlinien über Bord geworfen haben, gibt es zuhauf. Und am Ende gibt der Erfolg ihnen Recht.
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Das sind die „Layla“-Schöpfer
Doch wer sind die zwei Malle-Könige, die sogar Helene Fischer vom Chart-Thron gestoßen haben, überhaupt? DJ Robin, der bürgerlich Robin Leutner heißt, wurde 1996 in Stuttgart geboren. Als Schlagersänger schaffte es der Schwabe von dem Cannstatter Wasen bis in den Bierkönig.
Schon etwas mehr Erfolg hatte Michael Müller aka. Schürze, geboren in der baden-württembergischen Gemeinde Bühlertann. Schon 2013 gewann der Musiker einen Nachwuchs-Contest auf Mallorca, um danach als Vorgruppe von DJ Ötzi (50) aufzutreten. „Layla“ schrieb er bereits vor einem Jahr.
Mit der Veröffentlichung zu der Zeit, in der am Ballermann wieder Leben einkehrt, haben die zwei Schwaben alles richtig gemacht. „Natürlich ist das ein schönes Gefühl. Wenn man weiß, mit dem was man macht, kommt man gut an. Besser kann es nicht laufen“, ist DJ Robin glücklich über den aktuellen Lauf. Eine brandneue Single steht außerdem bereits in den Startlöchern…