Neustart oder FehlstartVanessa Mai: Darum sind ihre Fans jetzt total enttäuscht
Sie war die Prinzessin hinter der Schlager-Queen Andrea Berg und galt als die Nachwuchs-Helene-Fischer. Doch nun zeigen sich viele Fans von Vanessa Mais schwer enttäuscht. Was ist los?
Die Schlagerwelt ist längst nicht so heile, wie man es angesichts der seichten Songs glauben möchte. Karrieren werden gemacht, gesteuert und beendet. Vor allen Dingen die Fans scheinen klare Erwartungen an ihre Stars zu haben und keine Experimente zu dulden. Das bekommt nun Vanessa Mai zu spüren, die in den letzten Jahren neben Helene Fischer für frische Ideen in der Szene gefeiert wurde. Nun hat sie Grenzen überschritten.
Hübsches Beiwerk statt Künstlerin
Mit ihrem modernen Ansatz und ihren fast schon akrobatischen Shows stand Vanessa Mai für eine Verjüngung des Schlagerkosmos. Das gefiel nicht jedem, aber ihre Fans ließen nichts auf die gebürtige Baden-Württembergerin kommen. Doch nach sieben Studioalben, unzähligen Schlagerfestivals und einem Burnout 2019 scheint sie nun endgültig genug zu haben – von sich selbst als kantenlose Soft-Unterhalterin.
Keine Auftritte: Vanessa Mai bleibt den Shows von Florian Silbereisen fern
Nach einem radikalen Schlussstrich hinter den Kulissen, den sie mit einem Managerwechsel vollzog, geht es nun auch auf der Bühne in eine ganz neue Richtung. Schon letztes Jahr konnte Vanessa Mai mit „Happy End“ an der Seite von Sido tatsächlich die „echten“ Charts erobern. Nun will sie mehr davon, aber entschlossen wirkt sie dabei nicht.
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Fans sehen schwarz, aber keine Herzen
Ihre neue Single „Schwarze Herzen“ soll die Metamorphose – übrigens auch der Titel ihres Albums, das im August erscheint – vorantreiben. Während sich der Sound versucht lässig zu geben, bleiben die Texte schlagermäßig unwichtig: Hier wird eine Liebesgeschichte erzählt anhand eines Chatverlaufs, der so banal ist, dass man ihn nicht mal seiner besten Freundin zeigen würde.
„Möchte nichts mehr lesen außer unsere Chats“, heißt es da, „möchte nichts mehr hören außer deinem Anruf. Manchmal ist es gut, manchmal ist es zu perfekt – nur ich und du, ah, alles cool.“ Vanessa Mai geht den Rap-Weg nun also mit Newcomer Civo weiter, der leider nicht die Größe von Sido hat, um die Seichtheit aufzufangen.
Vanessa Mai wird immer schlechter
So sehen das auch viele Fans, die auf Instagram kommentieren: „Wird leider immer schlechter“, meint einer und ein anderer Fan bestätigt: „Wieder ein Song aus der Autotune-Hölle. Schade um diese begnadete Stimme“, und sogar Beschimpfungen wie „Prollsängerin“ sind zu finden. Den niveauvollen Kritikern unter den Fans möchte man Recht geben.
Die Stimme von Vanessa Mai ist in diesen Songs total austauschbar und auch die Reduktion ihrer Persönlichkeit auf nackte Haut und angeblich toughe Sexyness ist schade. Zu Ostern versuchte sich Vanessa Mai auf Instagram in harten Posen – Nasepopeln mit Silberkuppe inklusive. Das wirkte sehr unbeholfen. Und auch ihre Songs mit Olexesh und ART zeigten sie nur als typische, optische Zier. Ein Beiwerk mit Namen. Lässt sich Vanessa hier wieder nur lenken?
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Keine klare Entscheidung
„Ich hab mich nie entschieden, keinen Schlager mehr zu machen“, erklärte Vanessa Mai erst kürzlich im TV-Magazin Red und betonte, dass sie sich nie gegen den Schlager ausgesprochen habe. Das stimmt vielleicht, aber sie verbaut sich nun den Weg zurück ins Paradies der leichten Unterhaltung, während die Rap-Experimente nicht so überzeugend sind, dass sich hier tatsächlich krasse Chancen auftun.
Um den Image-Wechsel zu begleiten, hat die Sängerin jetzt auch noch ihre Biographie angekündigt. Ein sicheres Zeichen dafür, dass ihr „erstes“ Bühnenleben vorbei ist? Vielleicht wird das Buch ein seitenreiches Erklärwerk, vielleicht aber auch ein Geschenk an die Fans. „Ich war schon immer total experimentierfreudig und dann hieß es aber: Das macht man aber nicht als Schlagersängerin…“ meinte Vanessa übrigens auch bei Red.
Es gibt weitere Optionen
Mit einem lockeren „Warum nicht?“ stürzt sie sich seither gern in Neues und es ist auch nicht so, dass ihr dahin niemand folgen will. So gibt es tausende, schwarze Herzen als Support und Komplimente für ihren Mut, ja, einigen Fans gefällt sogar die Musik. Neue Fans kommen ja sicher auch dazu. Die Zukunft der Sängerin ist also gerade ungewiss, doch für Vanessa Mai scheint das besser zu sein, als ein Erfolg mit Sachen, die sie nicht mehr glücklich machen.
Doch als Moderatorin der Youtube-Talks „On Mai Way“ und als Fitnessguru hat Vanessa Mai längst weitere Standbeine, die ihre Experimentierfreude absichern. Wir werden sehen. Am 12. August erscheint erst einmal das Album „Metamorphose“. Die alten Fans können sich ja auf der Hallentour wieder für Vanessa Mai erwärmen: Die wird nach einem Jahr Corona-Zwangspause nun auch fortgesetzt – ergänzt durch die neuen Hitversuche.