Kreative PläneAnna Sorokins neuer Coup: Wird die Hochstaplerin nun wirklich reich?
Die irren Wendungen im Fall Anna Sorokin nehmen kein Ende. Nun hat die Hochstaplerin neue Pläne, die sie – ganz legal – zurück in die Welt der Schönen und Reichen bringen könnten.
Mit ihrer Dreistigkeit und ihrem Geschick hat es Anna Sorokin (31) geschafft, renommierte Banken und New Yorks High Society um den Finger zu wickeln. Als sie aufflog, mischte sich Bewunderung in die Empörung, denn immerhin hatte die Deutsch-Russin sich ein Leben in Saus und Braus ermöglicht – allein mit der Behauptung, bald ein immenses Erbe anzutreten.
Neue Pläne für ein Leben in Reichtum
Mittlerweile sitzt Anna Sorokin, die lieber Anna Delvey genannt werden möchte, in Abschiebehaft. Doch Richterspruch, Gefängnisaufenthalt und die Netflix-Serie über ihr Leben können sie nicht davon abbringen, ihren Traum vom Luxus-Leben in New York weiterhin zu verfolgen. Nun hat die Betrügerin tatsächlich eine neue Idee, wie sie in kurzer Zeit an viel Geld kommen kann.
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Dieses Mal ist ihr Plan sogar legal! Anna Sorokin hat im Gefängnis viel Zeit gehabt und ihr Talent als Zeichnerin entdeckt. Wie gut die Werke wirklich sind, steht dabei nicht zur Debatte, schließlich kann Anna verdammt überzeugend sein. Wenig bescheiden ruft sie 10.000 Dollar pro Zeichnung auf und Käufer werden sich schon finden.
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Von der Millionenerbin zur Künstlerin
Ihr letztes großes Projekt vor ihrer Verhaftung war der Aufbau eines kulturellen Clubs. Unter dem Label ADF (Anna Delvey Foundation) wollte die engagierte „Millionenerbin“, die sie nie war, Künstler und Mäzene zusammenbringen und exklusive Veranstaltungen auf die Beine stellen. Genau das plant sie nun wieder: nur dass sie die Künstlerin ist und ihre Solo-Ausstellung ihr persönlich viel Geld einspielen soll.
Vor wenigen Tagen hat sie einen Testballon in einer Galerie auf der Lower East Side Manhattans steigen lassen: die Gruppenausstellung „Free Anna Delvey“ brachte Aufmerksamkeit – auch weil fünf Werke von Anna Sorokin-Delvey selbst stammen. An der Vernissage konnte Anna aus der Haft heraus nur telefonisch teilnehmen, aber sie wurde wohl mit viel Jubel von ihren Fans begrüßt.
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Prominenter Krimineller als Unterstützer
Unterstützt wurde Anna Delvey hier übrigens von Alfredo Martinez (73), der die Werke kolorierte oder in größere Formate übertragen hat. Bekannt wurde der Künstler, der mehrere Jahre in einem Gefängnis in Brooklyn einsaß, weil er Werke von Jean-Michel Basquiat gefälscht hatte. Auch er hatte vor allem Kunden aus der High Society täuschen können, das verbindet ihn mit der Deutsch-Russin.
Einen weiteren Vorteil ihres neuen Künstlerstatus versucht Anna Delveys Anwalt bereits für sie herauszuschlagen: Ein spezielles Aufenthaltsvisum, das sogenannte O1-Visum, das Künstler bzw. „Personen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten“ ermöglicht, in den USA zu arbeiten. Vor allen Dingen Letzteres trifft ja in jedem Fall auf Anna zu, denn ihre Hochstapelei ist ganz objektiv betrachtet außergewöhnlich.
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Anna Sorokin will um jeden Preis in New York bleiben
Künstlerische Nachweise wie Auszeichnungen und Ausstellungen kann Sorokin leider nicht vorweisen, deshalb wird es nicht einfach werden, die US-Behörden davon zu überzeugen, ihren Künstlerstatus anzuerkennen und sie bleiben zu lassen. Wieder in Deutschland leben zu müssen, ist für Anna Sorokin eine Horror-Vorstellung. Auch ihre Familie vermisst sie nicht sonderlich.
Vor Ort kümmert sich nun Chris Martine um die Vorbereitungen für Anna Sorokins New Yorker Solo-Show im April. Die Einladungsliste ist sehr prominent und geldadelig besetzt. Etwa zwanzig Werke werden gezeigt, alle etwa im DinA4-Format, da kein anderes Papier in der Haftanstalt erlaubt sei. „Wenn man sich ihre Skizzen ansieht, hat sie ein legitimes Talent“, meint Martine.
Faszination für Anna Delvey ungebrochen
Außerdem führt Chris Martine aus, dass so viele Menschen fasziniert von Annas Geschichte seien, dass sie enorm viel Aufmerksamkeit erhält. Die Kunst „ist eine Möglichkeit für sie, mit ihrer Stimme ihrer Geschichte dauerhaft Ausdruck zu verleihen.“ Für die Netflix-Serie „Inventing Anna“ soll Sorokin fast 300.000 Euro erhalten haben, mit der Kunst – falls sie sich verkauft – kann sie das Vermögen also vorerst um 200.000 Euro aufstocken.