Flucht vor dem KriegDieser vierbeinige Instagram-Star ist vor dem Krieg in der Ukraine geflohen
Der Ukraine-Krieg tobt weiter und reißt Menschen aus ihrem normalen Leben heraus, treibt sie zur Flucht - darunter finden sich auch Haustiere, die zusammen mit ihren Herrchen und Frauchen vor den Bomben flüchten müssen. Auch Kater Stepan musste mit seiner Besitzerin fliehen.
Jedes Land hat seine tierischen Instagram-Stars und auch die Ukraine rühmt sich einer vierbeinigen Social-Media-Berühmtheit. In diesen Zeiten kann solch ein Profil vielleicht ein kleines Lächeln hervorzaubern.
Im Moment sind zahlreiche Menschen auf der Flucht vor Putin und seinen Truppen. Doch nicht nur Menschen müssen fliehen, auch ihre Haustiere leiden unter den Geschehnissen. Stepan gehört dazu. Der hübsche Kater ist in ihrem Land ein wahrer Star, es gibt kaum jemanden, der „Stepan, The Cat“ noch nicht kennt.
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Stepan, der Kater feiert und trinkt gerne
Stepans Katzenmama sorgte 2020 dafür, dass der Vierbeiner einen eigenen Instagram-und Tiktok-Account bekam und seitdem gehört er zu beliebtesten Katzenstars im Netz. Besonders berühmt wurde Stepan durch seine coolen Fotos, auf denen er lässig zwischen Drinks, Discolichtern und Musik posiert. Sogar ein TV-Sender filmte das Leben des sanftpfotigen Tieres.
Katze ohne Augen wird zum Instagram-Hit
Das Gesicht des Katers spricht dabei allerdings Bände und vermutlich ist Stepan nur beliebt, weil er größtenteils schaut, als würde er sämtliche Menschen hassen. Der macht ja noch Grumpy Cat Konkurrenz! Seine Besitzer scheinen besonders viel Spaß daran zu haben, ihren Kater als Hobbytrinker darzustellen – zahlreiche Fotos zeigen Stepan mit Schnaps, Bier und Cocktails. Hat da etwa jemand ein Alkoholproblem?
Und auch sonst scheint Stepan ein echter Lebemann zu sein. Er macht gerne Selfies, schaut mit großer Freude Disney-Filme und feiert zusammen mit seinen Kuscheltieren wilde Partys.
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Plötzlich schlugen die Bomben ein
Kürzlich machten sich jedoch seine 1,2 Millionen Follower Sorgen um ihren liebsten Kater und vor allem auch um seine Familie. Zwei Wochen herrschte Stille auf den Social-Media-Profilen, viele Fans befürchteten angesichts der schrecklichen Zustände, dass Stepan und seiner „Mutter“ etwas passiert sei. Die Frau lebt in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Vor etwas über vier Wochen marschierten Putins Truppen in die Ukraine ein, in dieser Zeit verschwanden Stepan, sowie Frauchen von der Bildfläche, zwei Wochen gab es kein Lebenszeichen der beiden. Doch nun meldete sich Stepans Besitzerin bei ihren Fans auf Instagram.
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Doch was Anna erzählt, verursacht Gänsehaut. „Am frühen Morgen des 24. Februar waren wir zu Hause und schliefen friedlich. Um 5 Uhr morgens gab es eine Explosion und ich wusste nicht einmal im Schlaf, was es war. Nach einer Weile, etwa eine halbe Stunde später, gab es weitere Explosionen, die Fenster zitterten, ich sprang auf und merkte, dass etwas Schreckliches passierte! Offensive und Beschuss von Charkiw (insbesondere des Bezirks North Saltovka, in dem wir leben). Wir erkannten, dass der Krieg in unser Haus gekommen war.“
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Stepan und Frauchen Anna auf der Flucht
Detailliert beschreibt die Katzenbesitzerin, was sich in diesen Stunden in ihrem Zuhause ereignete – und die Erzählungen lassen die schillernde Instagram-Welt und alles drumherum in den Hintergrund rücken. „Der erste Kriegstag war der schlimmste. Granaten trafen jeden Tag benachbarte Häuser, und Häuser brannten vor unseren Augen“, schreibt Anna.
„Unser Haus blieb auf wundersame Weise genau eine Woche in Ordnung, am achten Tag wurde unser Haus beschädigt, eine Granate flog in den Balkon der Nachbarn, es brannte Gott sei Dank nicht. In zwei oder drei Dutzend Wohnungen fiel das ganze Glas heraus. Außerdem fielen zwei Granaten in unseren Hof vor dem Haus.“ Daraufhin hätte sie mit ihrer Katze zwei Nächte Unterschlupf im Keller gesucht. Um ihr Handy aufladen zu können, habe sie in den Keller nebenan gemusst. Doch Anna und Stepan gelang die Flucht.
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Purer Stress für Stepan
„Wir bestiegen den Zug Charkiw-Lemberg (in 20 Stunden erreichten wir Lemberg). Dann folgten sie bis zur Grenze zu Polen. An der Grenze standen wir Schlange, es waren viele Menschen (4-5 Tausend). 9 Stunden später überquerten wir die Grenze.“
Eine schreckliche Situation… Auf den Fotos ist Stepan zu sehen, wie er dick eingewickelt aus einer Decke hervorlugt. Die Flucht und die Umstände des Krieges bedeuten auch für Tiere puren Stress – und Stepan wirkt sichtlich erschöpft. Gerade Katzen fühlen sich am wohlsten, wenn sie ihre Komfortzone nicht verlassen müssen und keiner Hektik ausgesetzt sind. Inzwischen sind die beiden in Frankreich angelangt. „Wir warten jetzt auf den Tag, an dem wir nach Hause zurückkehren konnten. Uns geht es gut. Wir machen uns große Sorgen um unsere Angehörigen in der Ukraine und werden versuchen, unserem Land von hier aus mit aller Kraft zu helfen.“
Dieser Kater hat in seinem Leben schon jetzt wohl mehr erlebt, als so manch anderes Tier und auch für Frauchen Anna hat sich ihr gesamtes Leben von einen auf den anderen Tag verändert. Wir hoffen, dass die beiden bald wieder in ihre Heimat zurückkehren können und ihre Follower mit lustigen Fotos und Videos erfreuen können.