Sie verhungert vor aller WeltGefährlicher Magerwahn: Stirbt YouTuberin Eugenia Cooney vor laufender Kamera?
So wie Eugenia Cooney aussieht, hat sie nicht mehr lange zu leben. Die erschreckend magere Influencerin wiegt angeblich keine 40 Kilo mehr und die Bilder und Videos sind besorgniserregend!
Sie anzuschauen tut richtig weh. Eugenia Cooney leidet an Magersucht und ist so spindeldürr, dass man jeden Moment erwartet, sie klappt zusammen. Doch die meisten ihrer über 2 Millionen YouTube und Instagram Follower folgen der Amerikanerin dennoch auf Schritt und Tritt. Oder besser gesagt: Klick.
Ihr knochiger Körper ist mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden und ihr Tim Burton „Corpse Bride“-Look zum gefährlichen Fashion-Trend. Will die „Pro-Ana“(Pro-Anorexia)-Ikone die todbringende Krankheit Anorexie verherrlichen oder kapiert sie nicht, dass sie in akuter Lebensgefahr schwebt?
Eugenia Cooney: Ganz „schön“ krank
Cooney startete ihren YouTube Channel 2011 und baute sich mit ihren ausgefallenen Make-up und Fashion Tutorials schnell eine große Fangemeinde auf. Das Thema Essstörung spricht sie nie an, aber unter den düsteren Gothic-Outfits stechen die Knochen hervor und die grell geschminkten Augen wirken in dem totenblassen Gesicht noch größer. Die langen, schwarzen Haare umrahmen den Schädel und fallen ihr über den mageren Rücken.
Während ihre Fans immer besorgter werden und intensiv über Eugenias Figur spekulieren, äußert sich der Social Media Star jahrelang nicht dazu. Es scheint, als wäre ihr gar nicht bewusst, wie dünn sie ist und als ginge es schlichtweg um Beauty und Fashion-Tipps auf ihren Kanälen.
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Erst acht (!) Jahre später äußert sich Eugenia Cooney zu den Gerüchten. In dem Dokumentarfilm „The Return of Eugenia Cooney“ von und mit YouTube-Celebrity Shane Dawson, der in der Vergangenheit selbst unter der Krankheit litt, gibt Cooney das erste Mal einen Einblick in ihr Leben und spricht über die Magersucht und ihre Auszeit.
Nach ihrer Behandlung schien es ihr kurzfristig besser zu gehen. Ihr Gesicht wirkt weniger eingefallen, ihre Stimme klingt natürlicher. Sie scheint für eine kurze Zeit sie selbst zu sein und nicht mehr automatisch in die künstliche Rolle zu schlüpfen, die sie erschaffen hat, sobald die Kamera läuft. Ein Zustand, den sie leider nicht lange halten konnte. Heute geht es ihr schlechter denn je…
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Verdrängt oder vermarktet sie ihre Magersucht?
Komisch: Bis zu der Reportage 2019 kam zum Thema Magersucht kein Wort über die ausgedörrten Lippen von Eugenia und wir fragen uns: Verdrängung oder Methode? Fashion und Beauty Blogger gibt es wie Sand am Meer, damit kommt man heute nur noch schwer zu Geld und Ruhm. Doch Pro-Ana-Ikonen gibt es eher selten. Und die Nachfrage im Internet ist riesig. Zumal vor allem Instagram viel von jungen Mädchen verwendet wird, die besonders anfällig für Essstörungen sind. Aber genau deswegen wird der Druck auf die Plattformen dagegen vorzugehen immer größer und entsprechende Hashtags und Content, der triggern könnte sind mittlerweile blockiert.
Accounts, die zum krankhaften Abnehmen motivieren und sogenannte „Thinspiration“ posten, sind ebenfalls verboten. Doch wer derlei Content bei Eugenia Cooney erwartet, kann lange suchen. Die Influencerin redet wirklich nur über Beauty-Themen – promotet allerdings nebenbei einen bizarren comicartigen Gothic-Look, der in der „Pro-Ana“-Szene schwer angesagt ist und vielen Anhängern als „Thinspiration“ dient. Solange keiner drüber redet, kann einem auch keiner vorschreiben, was Trend ist und wie viel man auf die Waage bringen muss. Das wäre doch Bodyshaming. Oder?
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Eugenia Cooney: Sie hat eine verzerrte Wahrnehmung
Menschen, die an einer Essstörung leiden, haben nicht nur ein gestörtes Verhältnis zum Essen. Auch die Sicht auf den eigenen Körper ist bei den meisten verzerrt und führt zum Aufrechterhalten der Krankheit. Vermutlich geht es auch Eugenia so, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Dennoch, so ganz verdrängt haben kann sie es nicht. Laut Ärzten muss sie bei dem geringen Körpergewicht auch an den Mangelerscheinungen und Erschöpfung leiden.
Die verzerrte Wahrnehmung bewirkt, dass viele von Eugenias Fans den ausgemergelten Körper der Influencerin als schön empfinden. Ja dem Ideal geradezu nacheifern. Hierin besteht auch die Gefahr des Accounts, egal was unter den Bildern steht oder die Vloggerin in ihren Clips bespricht. Sie verdrängt den Ernst ihrer lebensbedrohlichen Lage und stellt sich als „normale, gesunde“ Persönlichkeit dar, ohne auf das Problem wirklich hinzuweisen. Das ist fatal!
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Follower finden den Look schön oder schrecklich
Die Kommentare zu Eugenias Posts sind kontrovers. Klar, viele Fans machen sich große Sorgen um den todkranken Star und versuchen aufmunternde Worte zu finden, um Eugenia dazu zu ermuntern Hilfe zu holen. Andere schreiben: „You look beautiful“. Aber egal, wie die Fans auf den kritischen Zustand von Cooney reagieren, helfen muss sie sich selbst. „Der Heilungsprozess findet nicht auf Instagram statt“, sagt Silke Naab, Chefärztin der Jugendabteilung der Schön Klinik Roseneck. Sie sieht Vor- und Nachteile in den Plattformen: „Instagrammer dienten einerseits als Identifikationsfigur. Zu sehen, dass Betroffene trotz der Rückschläge weiter gegen die Krankheit kämpften, können sehr motivierend sein.“
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Recovery Channel können helfen
Es gibt viele Influencer auf fast allen Social-Media-Plattformen, die ihren Weg zur Genesung von Essstörungen geteilt haben, manche erfolgreich, manche nicht. Gina Susanna postet auf nourishandeat motivierende, ehrliche Tipps und Clips zum Thema Essstörungen und lässt ihre Follower an ihre Heilung teilhaben. Auf ihrem Recovery Account geht alles ums Thema Body Positivity und ihre natürlichen Fotos und motivierenden, oft humorvollen Sprüche zeigen: hier ist jemand auf dem besten Weg, gesund zu werden.
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Josi Maria hat den Kampf gegen die Magersucht verloren
Doch die Geschichten von jungen Frauen mit massiven Essstörungen enden nicht immer gut: Vor bald einem Jahr hat Josi Maria, eine Influencerin aus Kiel, den Kampf gegen die Magersucht verloren. Die damals 24-Jährige sprach auf ihrem Account sehr offen darüber, dass sie eine Essstörung hatte, und machte klare Aussagen, dass sie nicht versuchte, die Krankheit zu verherrlichen oder ihren Look und ihre Situation zu beschönigen. Im Gegenteil: sie wollte gesund werden und andere dabei motivieren.
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Nur wenige Wochen vor ihrem Tod im Dezember 2020 hatte sie in einem Interview erklärt: „Ich will nicht eine von zehn sein, die an der Magersucht stirbt“. Sie wollte zunehmen und mehr Lebensqualität zurück. Dass sie nicht geheilt werden könne, wisse sie „Man konnte nur lernen, mit der Krankheit zu leben.“ Leider scheint sie damit zu lange gewartet zu haben. Und wenn Eugenia Cooney sich nicht bald helfen lässt und zunimmt, wird auch sie das gleiche schwere Los teilen und den Kampf verlieren. (JH)