Zweifacher HerzstillstandInstagram-Wahn treibt Ashlee Thomas in die Magersucht: Ärzte beschwören ihren Tod
Als sie ins Krankenhaus eingeliefert wird, wiegt die damals 14-jährige Ashlee Thomas gerade einmal 39 Kilogramm. Als sie zweimal einen Herzstillstand erleidet, geben ihr die Ärzte keine Überlebenschance mehr.
Obwohl sie das Todesurteil beinahe in den Händen hielt, überlebte Ashlee Thomas (20). Ihre Sucht nach einem mageren Körper kostete sie fast das Leben. Heute warnt sie mit erschreckenden Videos und Erzählungen vor den Gefahren von sozialen Medien. Auslöser ihrer konsequenten Essensverweigerung und der eigenen „Nahtod-Erfahrung“ sei Instagram gewesen.
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Die mediale Filterblase, die damals fast das Ende ihres Lebens einläutete, ist heute für sie zu einem Sprachrohr der Aufklärung geworden. Auf ihrem Instagram-Kanal versucht sie offen über das Thema Magersucht zu informieren, indem sie Gedanken aus ihrer eigenen Erfahrung niederschreibt. „Ich hatte die Magersucht in meinem Kopf, die mir sagte, ich solle das Leben beenden, für das ich geschaffen wurde, und die mir sagte, ich sei nicht würdig und hätte massives Übergewicht.“
Mädchen, Muskeln, Magersucht
Als Teenager begann die heute 20-jährige Ashlee Thomas sogenannten „Clean Eating“-Influencern zu folgen – Influencern, deren Fokus auf Ernährung und Vitalität liegt.
Angetan von dem Hype um die ständige Fitness wollte auch Ashlee für den perfekten Körper trainieren.
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Video News
Influencerin im Magerwahn: Eugenia Cooney
Welchen Beliebtheitsgrad dünne Mädchen in den Augen anderer Jugendlicher haben, zeigt das aktuelle Beispiel um Influencerin Eugenia Cooney, die fast vor laufender Kamera verhungert. Obwohl das Thema Essstörung auf ihrem erfolgreichen YouTube-Channel nie Thema ist, ist ihr die Krankheit buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Das problematische an dem Schweigen zu ihrer Magersucht: Ihre über zwei Millionen Abonnenten bekommen suggeriert, sie verkörpere ein normales Körperbild.
Idealbild: „Clean Eating“-Influencer
Tagtäglich bombardiert von den Waschbrettbäuchen der Influencerinnen entwickelte sie eine idealtypische Vorstellung ihres Körpers: strahlende Haut ohne Cellulite und vor allem spindeldürr. Mit jedem Like fraß sich der Magerwahn weiter unter ihre Haut und tief in ihre Knochen. „Du musst jeden Tag Sport treiben, du musst diese Übungen machen, du musst diese Art von Diät machen und diese Lebensmittel meiden“, erklärt sie in einem Interview gegenüber CNN. „Ich wollte einfach nur gemocht und geliebt werden“, Ashlee weiter.
„Dein Bauch ist zu fett!“
Je mehr durchtrainierte Körper sie sah, desto schlechter fühlte sie sich mit sich selbst und begann ihren eigenen Körper zu hassen. Als sie ein Kommentar mit den Worten „dein Bauch ist zu fett“ erhielt, hörte sie endgültig mit dem Essen auf.
„Es ging so weit, dass ich mich hinsetzte und mein Vater mir den Kiefer aufhielt und meine Mutter mir Essen in den Mund spritzte, weil ich mich einfach weigerte zu essen“, erinnert sich Ashlee in dem Interview.
Als ihre Eltern sich dazu entschieden, sie zwangsernähren zu lassen wir sogar das Jugendamt eingeschaltet.
Schock-Video: Gezwungen zum Essen
Ein Video aus dieser Zeit erinnert an die dunklen Zeiten der Magersucht. Ihre Familie versuchte zwanghaft Nahrung in das junge Mädchen zu stopfen. „Komm schon, mach den Mund auf und steck es einfach rein und schluck es runter“, hört man die Eltern auf dem Video ihr Kind anflehen.
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„Ich kann das nicht“, schluchzt Ashlee. „Als ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sagte der Arzt zu mir: ‚Wir verstehen nicht, warum Sie hier sind. Sie sollten tot sein‘“, erinnerte sich Ashlee, deren Herz im Krankenhaus aufgrund ihres geschwächten Körpers zweimal versagte.
Magensonde statt Instagram-Schönheit
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Sport und gesunde Ernährung sind wichtig. Doch ist der Grad zwischen gesund und ungesund manchmal ziemlich schmal. „Wir sollten nicht in Krankenhausbetten enden oder durch die Nase oder eine Magensonde ernährt werden müssen, oder unsere Eltern sollten sich von uns verabschieden oder ihre elterlichen Rechte abgeben müssen, weil eure Plattform uns ermutigt, zu hungern oder sauber zu essen“, erklärt Ashlee. (MG)