Hunger-KünstlerinIst das Kunst oder krank? Mager-Model Wilkomira inszeniert das eigene Verhungern
Über Kunst lässt sich bekanntlich nicht streiten. Was aber, wenn die Künstlerin ihren eigenen abgemagerten Körper als Kunstobjekt inszeniert und damit zu einem falschen und gefährlichen Vorbild für andere wird?
Im November 2021 berichteten wir schon einmal über den erschreckenden Magertrend auf Instagram, dem auch das polnische Möchtegern-Model Wilkomira zum Opfer gefallen ist. Die schwer magersüchtige Polin feiert ihre 34 Kilogramm auf den sozialen Medien rauf und runter und ihre Fans feiern mit. Das Problem: Sie kann einfach nicht aufhören und inszeniert sich als crazy Künstlerin in den sozialen Medien.
Trotz 34 Kilo immer noch am „Arbeiten“
Ein Eintrag in einer Online-Kartei für Laien-Models zeigt die 1,67 Meter große Frau suchend nach neuen Aufträgen als Fotomodell. Bei allem Mitleid, das wir für die kranke Frau haben, regt sich dennoch ein anderes Gefühl beim Anblick der Website: Wut.
Nicht nur auf das Model selbst, dass sich als Künstlerin bezeichnet und damit völlig falsche Signale setzt. Sondern auch auf die Betreiber der Seite und die verantwortlichen Personen, die es bis heute nicht geschafft haben, die Pro-Ana-Ikone aus dem Netz zu schmeißen und davon zu überzeugen, sich in eine Klinik einweisen zu lassen.
So feiert Mager-Model Wilkomira ihre 34 Kilo auf Instagram
Wilkomira postet nach wie vor Bilder ihres ausgemergelten Körpers und sammelt weiterhin Komplimente für ihre „Schönheit“ und ihr künstlerisches Talent.
View this post on Instagram A post shared by Warenka (@wareneczka)
Video News
Ist das Kunst oder kann das weg?
Kunst ist bekanntlich schwer zu definieren und die Frage: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ wird von Kennern genauso gestellt, wie von Laien. Doch welche Antwort haben Kunst-Liebhaber, Kenner und Kranke auf Wilkomiras Werke? Ist es Kunst oder einfach nur krank, sich auf ein tödliches Gewicht runterzuhungern und in morbiden Posts mit dem Tod zu kokettieren?
Mager-Influencer: So krank macht der Trend wirklich
Wir wagen uns kein Urteil, auf die Antwort, wie viel Kunst in diesem Wahnsinn steckt. Doch gesund geht anders und bei aller Liebe zu den Künsten: Das Leben sollte eine höhere Priorität haben.
Schade, dass Mädchen wie Wilkomira selbst das anders zu sehen scheinen.
View this post on Instagram A post shared by Warenka (@wareneczka)
Verpönt, aber nicht verboten
Inzwischen ist die Darstellung von Essstörungen im Internet zwar als etwas Nachahmenswertes verboten. Aber wer das Kind nicht beim Namen nennt, kommt damit nach wie vor durch. So wie Mager-Königin Eugenia Cooney, die zu den Gerüchten über eine massive Essstörung seit Jahren schweigt wie ein Grab. Und so wie die YouTuberin mittlerweile aussieht, kann sie sich das bald schaufeln. Stoppen scheint sie keiner zu können. Während sie mit Quietsch-Stimme völlig verrückte Valentinstags-Videos postet, schaut die Social Media Polizei in die andere Richtung.
Eugenia Cooney: Stirbt die abgemagerte YouTuberin bald vor laufender Kamera?
Laut Whistleblowerin und Ex-Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen auch ganz bewusst! Die Journalistin behauptete in einem Artikel im Wall Street Journal im Dezember 2021, dass Instagrams Muttergesellschaft Facebook interne Untersuchungen über die gefährlichen Auswirkungen der Plattform auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen ignoriert und die Beweiszahlen vertuscht hat. Aber auch zahlreiche andere Experimente belegen den schädlichen Einfluss von offensichtlich essgestörten Online-Stars.
Ein Opfer davon war offensichtlich Wilkomira.
View this post on Instagram A post shared by Warenka (@wareneczka)
Wilkomira: Ihr Account wurde mehrfach gelöscht
Stolz gibt Wilkomira auf ihrer deutschen Online Setkarte zu: „Sie haben mein Instagram-Konto dreimal gelöscht – und ich habe gerade ein neues erstellt.“ Die vehemente Verdrängung der Tatsache, dass sie krank ist und ihr Stolz, den offiziellen Behörden zu entgehen, die ihr die Krankheit durch das Verbot der Seite inoffiziell bestätigen, macht das Ausmaß ihrer psychischen Störung erst recht deutlich. Sie kann nicht aufhören, sie ist nach dem Posten bzw. der Anerkennung ihrer Follower genauso süchtig wie nach dem Hungern. Klar, es ist schließlich ihr Publikum, dass sie beim skurrilen Hungertod beobachtet und grauenhafter Weise oftmals noch anfeuert.
View this post on Instagram A post shared by Warenka (@wareneczka)
Ihre Fans sind selbst krank
Die Männer sind meist nur begeistert und voll des Lobes über das Aussehen der halbverhungerten jungen Frau. Und vielleicht ist das ein großer Ansporn zum Weitermachen. Kritik wird einfach weggelächelt. Weder Eugenia noch Wilkomira wollen zugeben, dass sie mit ihren abnehmenden Pfunden kein Vorbild für andere sind, sondern eine Gefahr.
Wie es aussieht, muss wieder erst eine junge Frau sterben, damit sich etwas ändert.
Corona hat alles noch schlimmer gemacht
Laut einer Langzeitstudie der Universität Montreal wurden rund 4000 Teenager über vier Jahre begleitet und die Probanden mit der stärksten Social-Media-Nutzung hatten ein 2,8-fach höheres Risiko eine Depression zu entwickeln als die Jugendlichen mit der niedrigsten Nutzung. Und dass wir unser Handy seit dem Beginn der Pandemie in Zeiten von Lockdown, Langweile und Home-Office alle dreimal so lange in der Hand halten, ist offensichtlich und belegt von Krankenkassen wie der DAK.
Eugenia Cooney: Mager-YouTuberin schockt mit Valentins-Special
Und genau hier kommt der Knackpunkt. Denn die Influencer:innen, die den Pubertierenden als Orientierungshilfe dienen, vermitteln überwiegend das gängige Schönheitsideal – schlank, durchtrainiert und fit. Für Mädchen, die sich mit ihrem „neuen“ Körperbild erst noch anfreunden müssen, ist genau dies fatal. Denn sie bekommen schnell das Gefühl, ihr Körper sei nicht normal und entspreche nicht der Norm.
Das Problem: Je mehr Inhalte die Mädchen konsumieren, die dieses einseitige Schönheitsideal thematisieren, desto häufiger spielt der Instagram-Algorithmus passende Inhalte aus – ein Teufelskreis, der einen schnell den Bezug zur Realität verlieren lässt – und leider scheinbar auch den Appetit.