Weitere Opfer„Needle Spiking“: Hinterhältige Spritzen-Attacken in Clubs häufen sich
Unbeschwert feiern ist schon lange nicht mehr möglich – seit neuestem muss man sich nicht nur vor K.O.-Tropfen fürchten, sondern auch vor hinterhältigem „Needle-Spiking“. In Frankreich ist es wieder zu so einem Fall gekommen.
Die Party-Szene ist in Aufruhr – immer öfter werden Besuchern auf Festivals oder in Clubs mysteriöse Substanzen mithilfe von Spritzen verabreicht, ohne dass sie es merken. Dieses sogenannte „Needle Spiking“ sorgt für mutmaßliche Fallzahlen im dreistelligen Bereich – und das allein in diesem Jahr. Doch die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch viel höher, wie eine aktuelle Eskalation in Frankreich zeigt.
Mysteriöse Nadel-Attacken auf Strandkonzert
Vergangenen Freitag, am 03. Juni 2022, ist es nach einer Vielzahl von diesen Nadel-Attacken zu einer Festnahme von zwei Männern gekommen. Einer der Männer, 20-Jahre alt, soll im südfranzösischen Toulon auf einem Konzert am Strand Besucher mit einer Spritze gestochen haben, wie der „Spiegel“ berichtet. Rund 20 Besucher hatten stichartige Verletzungen gemeldet, wie die lokalen Behörden mitteilen ließen. Zwei Frauen soll es dann schließlich möglich gewesen sein, den mutmaßlichen Täter zu identifizieren, der am Sonntag festgenommen wurde.
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Diese Nadel-Attacken haben auf dem Strandkonzert nicht nur dazu geführt, dass eine Frau ins Krankenhaus eingeliefert werden musste – tatsächlich hat sich auch eine Panik unter den Besuchern entwickelt, die durch die Polizei eingedämmt wurde. Dem mutmaßlichen Täter wird schwere und vorsätzliche Waffengewalt vorgeworfen, die Ermittlungen dauern noch an.
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Weitere Attacken auf französischem Festival
Die Vorfälle auf dem französischen Strandkonzert sind jedoch nicht die einzigen, die am Wochenende für Aufruhr sorgten. In Belfort, einem Ort im Osten Frankreich, wurden mehrere 17- bis 18-Jährige mit Nadeln auf einem Festival gestochen – ein Täter konnte jedoch noch nicht gefasst werden.
Anders sieht es aus in Vic-Fezensac, einem Ort in Südwesten Frankreichs, wo es tatsächlich zu einer weiteren Festnahme kam. Der Mann soll laut Staatsanwaltschaft sieben Menschen auf einem Festival mit Nadeln gestochen haben, wie der „Spiegel“ berichtet.
Symptome von „Needle Spiking“
Erschreckende Neuigkeiten – besonders wenn man bedenkt, dass sich alle diese Fälle an nur einem Wochenende ereignet haben. Doch wie erkennt man, dass man von einer Nadel oder eine Spritze gestochen wurde? Die Opfer, die sich bei den Behörden gemeldet haben, berichten unter anderem von Übelkeit, Schwindel und einem scharfen Schmerz. Später hätten sie rund um die Einstichstelle einen blauen Fleck entdeckt.
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Wer von „Needle Spiking“ betroffen ist, soll sich laut den Behörden an medizinische Fachkräfte wenden. Diese sollen unter anderem ein Blutbild erstellen, um möglicherweise herauszufinden, welcher Stoff gespritzt wurde. Einigen Opfern wurde auch eine präventive Behandlung gegen HIV und Hepatitis verabreicht. Eine gute Nachricht gibt es jedoch – bis jetzt wurde laut „N-TV“ noch kein Gift oder Drogen im Blutbild der Opfer festgestellt.
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Alison Lewis im Berghain angegriffen
Auch wenn es vergangenes Wochenende im benachbarten Frankreich zu dieser Eskalation kam, so haben wir auch in Deutschland offenbar zunehmend mit diesem Problem zu kämpfen. Unter anderem hat die Sängerin Alison Lewis im Berliner Club Berghain vom „Needle Spiking“ berichtet, nachdem sie auf der Tanzfläche zusammengebrochen war.
Der „Berliner Zeitung“ teilte sie mit: „Es ging alles ganz schnell, aber ich war zum Glück nicht allein. Das meiste haben mir meine Freunde später erzählt. Ich bin wohl zusammengebrochen und ein Freund ging sofort Wasser holen. Ein anderer, den ich gar nicht kannte, rief die Security und das hat mir wohl das Leben gerettet.“
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Weitere Opfer im Berghain
Doch auch dieser Vorfall im Berghain blieb kein Einzelfall – Nachdem Lewis mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen war, hat sich nun ein neues Opfer zu Wort gemeldet. Die Frau berichtet auf Instagram, dass sie am 05. Juni 2022 gestochen worden sein soll – und zwar von einem Mann, der sie auf dem Dancefloor an der „Hand gepackt“ und diese geküsst habe. Die andere Hand hatte er ihr auf den Bauch gelegt – dort hatte er wahrscheinlich die Nadel versteckt, vermutet sie.
Betroffene von „Needle Spiking“ können sich an die Clubkommission Berlin wenden. Auf Instagram haben sie sich zu den steigenden Vorfällen geäußert: „Statt potenziellen Opfern zu erklären, wie sie sich vor Spiking schützen, müssen wir alles dafür tun, diese Taten zu verhindern und Täter aus unseren Orten auszuschließen.“