Emotionale ZeilenOlena Selenska: Jetzt kommt die ukrainische First Lady aus der Deckung
Lange hielt sich Olena Selenska im Hintergrund. Doch diese Zeit ist vorbei. Die Frau von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj geht zum verbalen Angriff gegen die russischen Invasoren über. In einem dramatischen Brief beschreibt sie das ganze Ausmaß des Krieges.
Wolodymyr Selenskyj (44) und seine Olena Selenska sind seit 22 Jahren verheiratet. Und seit Mai 2019 ist die 44-Jährige die First Lady der Ukraine, nachdem ihr Mann zum Präsidenten gewählt wurde. Das Paar durchlebt gerade die härtesten Zeiten, die man sich nur vorstellen kann. Die Ukraine versinkt im Putin-Krieg und Präsident Selenskyj ist in höchster Lebensgefahr.
Während die Liebe zum Heimatland und die Unerschrockenheit ihres Mannes die ganze Welt beeindruckt, hielt sich Selenska bislang öffentlich zurück. Jetzt wandte sich die Präsidenten-Gattin an Medienvertreter auf der ganzen Welt. Es sind Zeilen aus dem Herzen einer zweifachen Mutter. Und Symbol für alle Menschen in der Ukraine.
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Olena Selenska geht in die Offensive
Man kann sich vorstellen, wie viele Interviewanfragen Olena Selenska in den vergangenen Tagen bekommen haben muss. Um die wichtigsten Fragen zu beantworten, wählte sie nun den Weg über Instagram. In mehreren Sprachen, darunter auch auf Deutsch, veröffentlichte Olena einen Brief.
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Ein Schreiben raus an die Welt, vollgepackt mit Attacken gegen die russischen Invasoren. Und mit dramatischen Schilderungen. So wirft sie dem Kreml einen „Massenmord“ an ukrainischen Zivilisten vor.
„Ich bezeuge: trotz der Bescheinigung von Propagandisten des Kremls, die Invasion sei eine „Sonderoperation“, handelt es sich tatsächlich um die Ermordung friedlicher Zivilbevölkerung.“ Sofort kommen einem die mit zivilen Leichen gepflasterten Straßen in den Kopf.
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Zeilen, die jedes Herz brechen
Besonders die kleinsten Opfer, getötete Kinder, stellt Olena Selenska in den Mittelpunkt ihres Schreibens. „Die achtjährige Alisa, die in der Straße von Okhtyrka starb, deren Großvater sie mit seinem Körper zu schützen versuchte. Oder Polina aus Kyjiw, die zusammen mit ihren Eltern beim Beschuss starb.“
Es sind Worte, die jeder Mutter das Herz brechen. „Oder etwa der 14-jährige Arsenij – in einem einst friedlichen Vorort der Hauptstadt traf Wrack den Jungen am Kopf, den der Krankenwagen durch starken Beschuss einfach nicht erreichen konnte.“ Inzwischen seien Dutzende Kinder geboren worden, die noch nie in ihrem Leben Frieden gekannt hätten.
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Olena Selenska beschreibt das zivile Leid im vollen Ausmaß
Die Bilder der schon millionenfach geflüchteten Ukrainer:innen gingen in den vergangene Tagen um die Welt. Das weiß auch Olena Selenska. „Unsere Straßen sind überschwemmt mit Flüchtlingen. Schauen Sie in die Augen dieser müden Frauen und Kinder, die den Herzschmerz mit sich tragen, weil sie geliebte Menschen und das Leben, wie sie es kannten, zurückgelassen haben.“
Um die Menschen aus den angegriffenen Städtern aus der Gefahrenzone zu bringen, forderte sie humanitäre Korridore. Zudem bekräftigte Selenska die Forderung nach Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine. „Schließt den Himmel, und auf der Erde werden wir es selbst schaffen“, schrieb sie.
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Zum Ende des vom Präsidialamt in Kiew veröffentlichten Schriftstücks richtete sich Olena Selenska gegen den russischen Kriegstreiber. „Wenn wir Vladimir Putin nicht stoppen, der mit einem Atomkrieg droht, wird es für keinen von uns einen sicheren Ort auf der Welt geben.“ Solange steht sie ihrem Wolodymyr und ihren Landsleuten weiter zur Seite.
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Hoffnungsträgerin und Mutter in einer Person
Warum Olena Selenska gerade jetzt aus der Deckung kommt, scheint klar. Die First Lady, die bereits seit Beginn des Krieges von ihrem Mann getrennt ist, muss gerade jetzt mehr denn je zu einem Anker für ihre Landsleute werden. Sie weiß, dass sie in diesen Tagen vielmehr als eine Mutter ist, die Angst um ihre Familie hat.
Sie ist Hoffnungsträgerin und Symbolfigur in einem. Als starke Frau, die vorangeht und Mut macht. Während Wolodymyr in der Hauptstadt Kiew weiterhin tapfer die Stellung hält, soll sich die toughe Olena mit ihren Kindern laut „Stern“ an einem vergleichsweise sicheren Ort befinden. Das Land verlassen will sie trotz aller Gefahren offenbar nicht. Auch das zeigt ihre Stärke.