Schluss mit Corona-HetzeTelegram sperrt Kanal von Hetzer Hildmann
Der verbissenste Coronaleugner Deutschlands musss von nun an einen anderen Weg finden, um seine „Wahrheit“ zu verbreiten, denn: Attila Hildmanns Telegram-Kanäle wurden vom Messenger-Service gesperrt. Doch so leicht lässt er sich sein Handwerk nicht nehmen.
Der „Schrecken Deutschlands“ ist mittlerweile wohl Ex-Koch, Coronaleugner und Wutbürger Attila Hiltmann, der seine rechtsextremen Ansichten und Corona-Verschwörungstheorien hauptsächlich mit dem Nachrichtendienst Telegram verbreitet. Dort hatte er bis vor Kurzem einige Kanäle, die jedoch vom Messenger gesperrt worden sind. Das berichtete u.a. n-tv. Der Grund dafür? Die Kanäle würden gegen „lokale Gesetze“ verstoßen.
Aufgefallen ist die Sperre den Nutzern Montagabend und betrifft die App sowie die Desktop-Version des Nachrichtendienstes.
Dem Querdenker, der in der Türkei untergetaucht sein soll, wurde damit ein wichtiges Mittel entzogen, um seine Anhänger mit seinen „Wahrheiten“ zu füttern – doch so einfach scheint es mit der Sperre dann doch nicht zu sein.
Attila Hildmanns Kanäle sind gesperrt
So einfach kann man wohl nicht gegen den Corona-Hetzer vorgehen – zwar wird er mit einem Haftbefehl gesucht, befindet sich jedoch Gerüchten zufolge im Ausland und verbreitet dort via Telegram seine Ideologie fröhlich weiter. Nun wurde vom Messenger selbst, der sich eigentlich besonders für die Freiheit seiner Nutzer ausspricht, der prominenteste Chat von Hildmann gesperrt, der mehr als 100.000 Abonnenten besaß.
Diese Löschung ist allerdings nicht ganz so konsequent, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde. Die österreichische Journalistin Ingrid Brodnig hat auf Twitter berichtet, dass österreichische Accounts weiterhin auf die Kanäle zugreifen könnten. Weshalb die Kanäle nur deutschlandweit unerreichbar sind, ist für viele nicht verständlich.
Gute Nachricht: #AttilaHildmann wurde von Telegram gesperrt
Schlechte Nachricht: Das betrifft nur deutsche Internetnutzer:innen. Österreichische Accounts können weiterhin auf die Kanäle von Hildmann zugreifen (zumindest bei mir geht es) https://t.co/htlAdx7JQq
— Ingrid Brodnig (@brodnig) February 9, 2022
Video News
Kritik an Telegram-Sperren
Laut „Spiegel“ sei es nicht das erste Mal, dass Hildmanns Telegram-Kanäle eingeschränkt werden. Bereits im Juni 2021 sei man schon einmal gegen den Hetzer vorgegangen, jedoch waren seine Inhalte nur in der App gesperrt und nicht auf der Desktop-Version des Messengers. Daher ist noch unklar, ob Telegram selbst hinter dieser Maßnahme gesteckt haben wird.
Das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) unterstützt diese Sperrungen, wirft Telegram allerdings vor, diese sehr willkürlich zu vergeben.
Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass Telegramm einen deutschen Kanal wegen eines Verstoßes gegen die Rechtslage sperrt. Bereits im September vergangenen Jahres wurde ein deutscher Kanal aufgrund von Gewaltaufrufen gelöscht, jedoch blieben andere Kanäle, auf den Todesdrohungen geteilt wurden, weiterhin online.
Weiterhin findet man täglich Mordaufrufe und Gewaltfantasien auf Telegram. Vermutlich wird sich das auch so schnell nicht ändern: Weiterhin bleiben Löschungen willkürlich. Das Team bei Telegram ist klein, siehe hierzu diesen Einblick in die Welt Durovs 9/9https://t.co/LlJcF5qFHw
— CeMAS (@cemas_io) February 9, 2022
BKA richtet Telegram-Taskforce ein
Dass Telegram nun stärker gegen den rechtsextremen Coronaleugner vorgeht, ist kein Zufall. Die Messenger-App gilt als Hauptmedium für die Koordination der Coronaleugner-Bewegung und wird streng von der Regierung überwacht. In den vergangenen Monaten haben die Sicherheitsbehörden sogar eine eigene Telegram-Taskforce eingerichtet. Das Ziel: „Tatverdächtige zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen“, teilte die Behörde in Wiesbaden mit.