Tierisch gutWaschbär Fritzi: Vom Findelkind zum Instagram-Star
Social Media-Star Fritzi lebt ganz bodenständig in einer waschechten WG in Berlin Zehlendorf. Die beiden Kater Bruno und Miro, die beiden anderen Waschbären Marvin und Paul, der Hund Anouk und die Tierärztin Mathilde Laininger sind seine Mitbewohner*innen.
Seit Mai letzten Jahres wohnt das Waschbär-Weibchen inzwischen bei Tierärztin Mathilde Laininger in Berlin-Zehlendorf. Aber eins nach dem anderen. Wie kam es dazu, dass Fritzi in die tierische WG einzog und zu einem Instagram-Star wurde?
Kinder hatten beim Spielen das winzige und verlassene Wildtier gefunden als es kaum ein paar Wochen alt war. Ein Blick in die kleinen Knopfaugen und alle waren auf der Stelle schockverliebt. Natürlich musste das kleine stupsnäsige Fellknäuel sofort gerettet werden! Deshalb brachten sie das „Findelkind“ direkt zur Tierärztin Mathilde Laininger. Sie würde ihm auf jeden Fall helfen können. Zudem hatte sie bereits zwei Waschbären und einen Hund und zwei Kater. Hier lebt Waschbär-Dame Fritzi nun in einer WG und fühlt sich sichtlich wohl.
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Der Alltag einer Waschbären-WG
Da hatte die Tierärztin dann die Idee den Alltag ihrer „Waschbären-WG“ auf Instagram zu teilen. Die putzigen Bilder und Stories begeistern inzwischen mehr als 10.000 Follower. Alle möchten an der Entwicklung von Fritzi teilhaben und verfolgen sie beim Schlafen, Spielen, Futtern und ihren heimischen Entdeckungsreisen. Eine Frage drängt sich dabei natürlich förmlich auf: Ist es denn überhaupt artgerecht, einen Wildtier wie einen Waschbären bei sich zuhause zu halten?
Fritzi der Waschbär: Vom Notfall zum Instagram-Star – https://t.co/1dFYub9mkC
— AFPde (@AFPde) January 29, 2022
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Sind Waschbären als Haustier erlaubt?
Grundsätzlich eigentlich nicht. Die Tierärztin besitzt jedoch eine Ausnahmegenehmigung für die Haltung von Waschbären. Dabei muss sie sich jedoch an strenge Auflagen halten. Waschbären können Menschen gegenüber Menschen sehr zahm und vertrauensvoll sein, wenn sie mit der Flasche großgezogen werden. Ihr Verhalten ähnelt dann eher dem einer Katze. Sie sind stubenrein und benutzen das Katzenklo, so wie Fritzi. Bei wilden „Findelkindern“ ist dennoch Vorsicht geboten. Man sollte auf jeden Fall einen Tag warten, bevor man etwas unternimmt. Denn solange sind Muttertiere oft auf Futtersuche und kommen wieder zurück.
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Waschbären: Ihr Ruf eilt ihnen voraus
Wild lebende Waschbären haben nicht wirklich einen guten Ruf, da sie oft in Zusammenhang mit verwüsteten Müllplätzen und ähnlichem gebracht werden. Außerdem fürchten die Menschen, dass sie sich in ihre Dachböden oder Scheunen einnisten. „Wenn jemand seinen Dachboden und seine Mülltonne nicht sichert, darf er die Tiere nicht dafür verantwortlich machen, dass sie das nutzen“, betont die Tierärztin.
Aber auch die Waschbären können sich nicht in Sicherheit wiegen. Die Tiere dürfen nämlich offiziell von Jägern erschossen werden. Und Tiere aus Handaufzucht darf man nicht wieder auswildern. Außerdem sind sie in freier Wildbahn ein gefundenes Fressen für Füchse und Wölfe. Und genau aus diesem Grund, um für den Schutz dieser Tierart zu sorgen, möchte Mathilde Laininger den Verein „Waschbären in Berlin“ gründen.
Aber bis dahin haben Fritzi & Friends bei der wohltätigen Tierärztin ein sicheres Zuhause gefunden. Waschbären wie Fritzi können bis zu 20 Jahre alt werden. Die Lebensdauer in freier Natur reduziert sich dagegen um ein Vielfaches auf ca. 2,5 Jahre.