Nachhilfe in Sachen AnstandPrinz Charles bat pädophilen TV-Star um Hilfe und Ehe-Tipps
Um das Königshaus in ein besseres Licht zu rücken, holte Prinz Charles ausgerechnet Jimmy Savile ins PR-Boot: den laut Scotland Yard „schlimmsten Sexualverbrecher in der Geschichte Britanniens“.
Ärger mit Prinz Andrew (62) gab es schon immer: Der angebliche Lieblingssohn der Queen (95) zeichnet sich noch nie durch Empathie und Redegewandtheit aus und auch seine Ex-Frau Sarah Ferguson (62) trat in so manches Fettnäpfchen, als sie noch in royalen Diensten stand. Ausbügeln musste das sehr oft Prinz Charles (73) – als Thronfolger und großer Bruder.
Im Namen der Queen
Um den guten Ruf des Königshauses zu schützen, war und ist Prinz Charles wohl jedes Mittel recht. So wandte er sich ausgerechnet vor einigen Jahren an Jimmy Savile, einen mittlerweile verstorbenen Fernsehmoderator, der lange bei der BBC tätig war. Savile verfügte über ein großes Netzwerk, zu dem auch zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen zählten. Genau deswegen suchte Charles den Kontakt zu dem Medienprofi, ohne Rücksicht auf dessen damals schon angekratzten Leumund zu nehmen.
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Obwohl erst nach dem Tod von Jimmy Savile herauskam, dass er mehr als 500 Menschen sexuell missbraucht hat, gab es nämlich schon in den 1980er Jahren sehr viele Gerüchte über seine kranke Neigung. Der ehemalige DJ soll bekanntlich schon in den 1960er Jahren Sex mit minderjährigen Mädchen gehabt haben. Doch obwohl es auch zu Lebzeiten bereits eine polizeiliche Untersuchung gab, konnte Savile sämtliche Verdachtsmomente abtun und seine Karriere fortsetzen.
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Sex mit Minderjährigen
Pikanterweise nutzte Savile seine Kontakte zu Stiftungen und Krankenhäusern, um an seine Opfer zu gelangen – mindestens zwei Drittel davon waren junge Mädchen und Kinder. Nun, was auch immer Prinz Charles damals über Jimmy Savile wusste, er vertraute ihm sehr und ließ sich wohl auch in Sachen Ehe-Krise mit Diana von dem TV-Star beraten, der selbst offiziell nie eine Beziehung gehabt hatte. Savile lebte bis zum Tod seiner Mutter mit ihr in einem Haus.
Erstmals schrieb Prinz Charles dem Sex-Straftäter James Wilson Vincent „Jimmy“ Savile, den die Queen 1990 sogar zum Ritter schlug, im Jahr 1989. Die beiden kannten sich zu dem Zeitpunkt schon einige Jahre. Prinzessin Diana hatte 1983 eine Abteilung des Stoke Mandeville Hospitals eingeweiht, für das Savile als Schirmherr fungierte und wo er mindestens 60 seiner Opfer auftat. Und offenbar hinterließ der schrille TV-Star einen guten Eindruck beim Thronfolger.
Prinz Andrews Fehlverhalten
Anlass für Prinz Charles Bittbrief war Prinz Andrew, der gerade einen öffentlichen Auftritt verhunzt hatte, bei dem es um das Attentat auf den Pan-Am-Flug 103 ging. Terroristen hatten das Flugzeug in die Luft gesprengt. 259 Menschen starben an Bord und 11 Bewohner des schottischen Dorfes Lockerbie wurden durch die herabstürzenden Flugzeugteile getötet. Der Herzog von York fand leider keine tröstenden Worte für sein Volk, im Gegenteil.
Statt Mitgefühl äußerte Prinz Andrew trocken: Der Vorfall sei für die Amerikaner ja viel schlimmer und es sei „nur eine Frage der Zeit“ gewesen, bis ein Flugzeug vom Himmel fallen musste. Zwar galt der Anschlag, den die Terroristen mit Hilfe Libyens verübt hatten, tatsächlich den USA, doch fast 100 seiner Landsleute hatten ihr Leben verloren. Und selbstverständlich standen die Briten genauso unter Schock wie die Amerikaner.
Königlicher Masterplan eines Pädophilen
Doch Empathie war noch nie Andrews Stärke. Nun sollte Jimmy Savile einen Plan überlegen, wie man mit positiven Schlagzeilen das PR-Desaster vertuschen könnte. „Vielleicht irre ich mich“, schrieb Charles am 14. Januar 1989, „aber Sie sind der Typ, der weiß, was los ist. Was ich wirklich brauche, ist eine Liste mit Vorschlägen von Ihnen. Ich möchte so gerne in Teile des Landes kommen, die andere nicht erreichen.“
Tatsächlich konnte der Medienprofi ihm helfen und das weit über seine Kontakte zu Wohltätigkeitsorganisationen hinaus, die Prinz Charles zu besuchen wünschte. Jimmy Savile erstellte einen Masterplan mit „Richtlinien für Mitglieder der königlichen Familie und ihre Mitarbeiter“ und wies damit an, dass die Queen über alle vorgeschlagenen Maßnahmen aller Familienmitglieder im Vorfeld informiert werden müsse.
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Gesunder Menschenverstand für Sarah Ferguson
Auch Fergie, die sich nicht weniger ungeschickt äußerte, um Andrew aus der Schusslinie zu nehmen, sollte Savile im Zaum halten. Charles bat den TV-Star seine Schwägerin in New York zu treffen: „Ich glaube, sie könnte etwas von Ihrem geradlinigen gesunden Menschenverstand gebrauchen.“ Es wird einem ganz übel, wenn man überlegt, dass ausgerechnet ein pädophiler Straftäter Mitgliedern der königlichen Familie Anstand und Mitgefühl vermitteln sollte.
Ja, sogar um seine Reden zu verbessern, nahm Prinz Charles dankbar die Hilfe von Jimmy Savile an. So schrieb der Prinz am 16. April 1990: „Sie verstehen so gut, was Menschen bewegt, und Sie sind wunderbar skeptisch und praktisch. Können Sie einen Blick auf diesen Entwurf werfen und mir mitteilen, wie wir Ihrer Meinung nach die Menschen am besten ansprechen können?“
Enthüllungen auf Netflix
Mittlerweile kennt sicher auch Prinz Charles das Ausmaß der Missbrauchsfälle, die Jimmy Savile in seinem wenig ruhmreichen Leben zu verantworten hat. Doch die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Schlimmer noch für den Thronfolger: Die TV-Dokumentation „Jimmy Savile: A British Horror Story“, die auf Netflix zu sehen ist, bringt nun alles an die Öffentlichkeit.
Erst beim Gedenkgottesdienst zu Ehren ihres verstorbenen Gatten Prinz Philip hatte die Queen ja gezeigt, dass sie noch immer zu Prinz Andrew steht. Dass sein Name erneut mit Sexstraftaten in Zusammenhang gebracht wird, ist eine Katastrophe. Und Charles, der sich gerade erst wieder ein Saubermann-Image erarbeitet hat, fällt erneut vom Sockel.
Doch nicht nur die britischen Royals müssen die neuen Schlagzeilen fürchten: Auch höchste Polizeibeamte und die Familie von Margret Thatcher gehörten zum Kreis um Jimmy Savile. Der TV-Star starb 2011. Auch wenn er selbst einer gerechten Strafe leider entging, konnten durch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle sechs Mittäter verurteilt werden. Zudem wurde aufgearbeitet, dass die BBC beteiligt war, den Missbrauchsskandal zu vertuschen.