Klare MeinungJan Leyk: Macht er jetzt den Michael Wendler?
Dass Jan Leyk meinungsstark ist, ist bekannt. Doch nun lehnt er sich politisch weit aus dem Fenster und riskiert damit womöglich seine Karriere als Realitystar.
Die Pandemie zerrt an den Nerven von Reality-Star Jan Leyk. Kein Wunder, selbst Hartgesottene sehnen sich nach der Zeit zurück, als man noch uneingeschränkt seine Freiheiten genießen konnte. Doch die Wut über die Maßnahmen der Bundesregierung und die Maskenpflicht treiben Jan Leyk politisch in eine extreme Ecke.
Maskenstreit im Flugzeug
Auslöser für seine radikalen Statements auf Instagram war ein Vorfall in einem Flugzeug. Seiner Verlobten war die Maske beim Ausstieg unter die Nase gerutscht. Da sei – nach Jan Leyks Beschreibung – ein „Pilotenspinner“ auf sie zu gerannt gekommen und habe sie angeschrien. Dadurch dass der Mitarbeiter der Fluglinie nicht ruhig geblieben ist, ist die Situation dann wohl gleich hochgekocht.
Jan Leyk will nicht schweigen: „Dieses Land ist kaputt“
Denn um seiner Frau beizustehen, hat sich Jan Leyk eingeschaltet: „Die Politiker sitzen in ihren Flugzeugen, machen und tun, was sie wollen…“, argumentierte der Ex-„Berlin – Tag & Nacht“-Darsteller, „und weil die Maske meiner Frau ein bisschen unter die Nase gerutscht ist, musst du hier deine Machtposition ausspielen und mir irgendwas von irgendwelchen Gesetzen erzählen?“
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Bundeskanzler versus Bürger
Dass der Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Mitreisenden im Flieger auf die Maskenpflicht verzichten dürfen, leuchtet wirklich kaum ein und deshalb gab es heftige Diskussionen. Normalos müssen sich jedenfalls in Bus, Bahn und Flieger fast immer bedeckt halten, obwohl allerorten kein Abstand mehr eingehalten wird. Auch im gesamten Flughafen dürfen die Menschen derzeit also ohne Maske herumlaufen und sich in den Wartebereichen drängeln. Umso erstaunlicher, dass beim Ausstieg, also wenige Meter vor der Maskenfreiheit, eine so heftige Diskussion entflammt.
Bis hierher können wir Jan Leyks Aufregung also folgen. Allerdings macht der Ton häufig die Musik und es scheint so, als wäre hier beide Gesprächspartner nicht ruhig geblieben. So drohte der Mitarbeiter der Fluglinie damit, Jan Leyk dürfe künftig nicht mehr mit den Maschinen der Airline fliegen. Das wiederum ist dem DJ, der viel auf den Balearen auflegt, egal, da ihn der Service und die mangelhafte Pünktlichkeit wohl sowieso nicht überzeugt haben.
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Armes Deutschland…
„Diese Gesetze sind der größte Schwachsinn“, führt Jan Leyk nun auf Instagram weiter aus. Dann betont er, dass doch niemand mehr ernsthaft glauben könne, dass die Maskenpflicht etwas bringe und Corona eine Gefahr für alle wäre. Die meisten hätten die Infektion ja nun auch hinter sich. Er selbst war erst vor wenigen Wochen an Covid 19 erkrankt. „Ich habe die Schnauze voll, die ganze Zeit verarscht zu werden von irgendwelchen W*******, die der Meinung sind, sie können uns weiterhin auf der Nase herumtanzen!“, stellt er klar.
Für ihn ist das ganze Theater lächerlich und typisch deutsch: „Es zeigt, wo wir politisch auch stehen“, sagt er und hier begibt er sich auf den Pfad, der schon Michael Wendler ins Aus führte. So schreibt er in einem Statement auf Instagram, dass dieses Land krank sei: „Aber statt das wir uns selbst heilen und diesen Scherbenhaufen, den die Politik hinterlassen haben, versuchen als Gemeinschaft aufzukehren, helfen wir lieber anderen und sind hörig wie zu schlimmsten Zeiten.“
Jan Leyk hält Deutsche für Marionetten
Auch nennt er die Deutschen Marionetten und mutlose Seelen. Nur ein Blackout könne vielleicht noch als Weckruf funktionieren, „damit auch der Letzte aufwacht und von seinem Grundrecht gebraucht macht.“ Ob sich Jan Leyk hiermit wirklich für das rechte Lager empfehlen möchte, wissen wir natürlich nicht. Er meint nur, er wäre früher stolz gewesen, Bürger in diesem Land sein zu dürfen, heute würde er sich dafür schämen.
Auch ein Zitat von Sex-Pistol-Frontmann gibt zu denken. Johnny Rotten meint, er hätte nie gedacht, dass er den Tag erleben würde, an dem die Rechten die Coolen seien, die dem Establishment den Mittelfinger zeigen. Natürlich geht Jan Leyk noch nicht so weit, wie Michael Wendler, der angeblich die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus mit den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten verglichen hat.
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Michael Wendler ist kein gutes Vorbild
Wendler behauptete später, mit dem Kürzel KZ habe er Krisenzentrum gemeint. Trotzdem gibt er mittlerweile Medien der rechten Szene gern Interviews und fühlt sich von Menschen wie Stefan Magnet, der als rechtsextrem eingestuft wird, besser verstanden als von dem Sender RTL, der die Zusammenarbeit beendet hat. Auch Jan Leyk verdankt dem Sender viel: RTL2 hat ihn mit „Berlin – Tag & Nacht“ bekannt gemacht, „Kampf der Realitystars“ brachte enorme Aufmerksamkeit – allerdings nicht unbedingt positiv.
Jan Leyk ist alles egal. Das Wichtigste in seinem Leben ist seine Verlobte und das darf auch so sein. Er hat sie verteidigt. Alles gut. Doch seinen politischen Werdegang sollte er noch einmal überdenken. Die Querdenkerszene wäre sicher froh, einen so eloquenten Mitstreiter zu finden. Aber ist es das, was der Realitystar will? Er wäre jedenfalls nicht der Erste, den die Pandemie an den rechten Rand treibt, wie man an Attila Hildmann, Michael Wendler, Xavier Naidoo und anderen Promis sieht…