Legendäre SendungKurt Krömer: Fünf Momente, in denen es bei „Chez Krömer“ eskaliert ist
In Kurt Krömers Sendung „Chez Krömer“ eskaliert es immer wieder mal — entweder, weil den Gästen der Kragen platzt, oder weil Krömer etwas gehörig gegen den Strich geht. Wir blicken au fünf Momente, in denen es so richtig gekracht hat.
Kurt Krömer (47) ist der interessanteste und vielseitigste Talkmaster Deutschlands – seine Sendung mit Harald Glööckler am 4. April 2022 belegte diese einmal mehr eindrücklich. Der Clou an „Chez Krömer“: Die Gäste fallen entweder in die Kategorie „Freund“ oder „Arschloch“ – und dementsprechend verläuft die Sendung.
Während Glööckler eindeutig der ersten Kategorie zuzurechnen war und sich mit Krömer blendend verstand, hatte der Moderator (der vor kurzem mit seiner Depressionsgeschichte für einen Bestseller sorgte), auch immer wieder Gäste, mit denen er nicht viel bis gar nichts anfangen konnte. In einigen speziellen Fällen konnte das auch schon mal eskalieren, wie ein Blick auf so manches Highlight verrät.
Kurt Krömer über Frauke Petry: „Ein Fliegenschiss in der deutschen Geschichte“
Dass Kurt Krömer und Frauke Petry (46) politisch wenig gemeinsam haben, ist wenig überraschend. Für viele war es nicht ganz verständlich, das Krömer der ehemaligen AfD-Frau überhaupt ein Podium bot – der Comedian machte aber gleich klar, ob man es hier mit „Freund oder Arschloch“ zu tun hatte. Petry wusste vor ihrem Erscheinen bestimmt zumindest einigermaßen Bescheid, was sie erwarten würde. Dass es im Diskurs keine Übereinstimmung gab, war vorherzusehen — auch, dass der Gastgeber seinen Gast verbal nicht mit Samthandschuhen angreifen würde. Der große Eklat kam ganz am Ende der Sendung. Da ist es Tradition, dass Gast und Moderator gemeinsam zu Rednerpult schreiten und eine Art „gemeinsame Pressekonferenz“ abgeben.
Video: Harald Glööckler spricht bei Kurt Krömer über den Horror Zuhause
Die sah in diesem Fall etwas anders aus als sonst. „Vier Jahre waren sie in der AfD gewesen. Historiker werden schreiben: ‚Das war ein Vogelschiss in der deutschen Geschichte‘. Macht’s gut, Nachbarn“, sagte Krömer – und ließ Petry alleine am Pult stehen. Die versuchte, gute Miene zum Bösen spiel zu machen. Ein historischer Moment bei „Chez Krömer“.
Markus Prinz von Anhalt ärgert sich: „Ich BIN ein richtiger Prinz“
Ob Markus Prinz von Anhalt (55), von vielen als „Protz-Prinz“ bezeichnet, wohl wusste, was ihn erwartet? Denn Krömer gab sich nicht nur betont unbeeindruckt von dessen vermeintlichem Reichtum und Lebensstil, sondern ätzte auch ordentlich gegen seinen vermeintlichen Status. Marcus machte dies mit und ließ sich und sein Ego nicht aus der Ruhe bringen … mehr oder weniger. Nur einmal platzte ihm der Kragen — nämlich als Krömer ihm vorhielt, dass er gar kein richtiger Prinz sei, sondern diesen Titel nur gekauft hatte.
„Ich BIN ein echter Prinz“, schoss der Protz-Prinz fast schon aggressiv zurück. Beinahe sah es so aus, als würde er wie ein royaler, attackierter Dobermann die Zähne fletschen. Auch hier galt wohl: Fällt für Krömer nicht in die Kategorie „Freund“.
Krömer bricht bei Deniz Yücel die Sendung ab
Der Journalist Deniz Yücel (48) hat viel zu erzählen – unter anderem, dass er in der Türkei im Gefängnis saß und vom türkischen Staatspräsidenten Erdogan als „Agent Terrorist“ bezeichnet wurde. Allerdings hatte Yücel überhaupt keine Lust, die Geschichte nochmal auszupacken. Von Krömer darauf angesprochen, meinte er: „Ach Gott, ich hab die ja schon öfter erzählt. So oft, dass ich die selbst nicht mehr hören kann. Sorry“, erklärte er genervt.
Kurt Krömer fand das weniger gut: „Du sollst sie ja auch nicht hören“, sagte er — und brach die Show ab. „Lass uns rausgehen. Komm, wir beenden die Sendung jetzt“? sagte er — und führte seinen Gast nach draußen. Yücel war davon offensichtlich überascht. Glücklicherweise ging die Sendung aber doch weiter, nachdem sich die beiden am Rednerpult ausgesprochen hatten.
Die Sache mit Erika Steinbach und der Wehrmacht
Ähnlich distanziert wie mit Frauke Petry ging es mit der ehemaligen CDU-Politikerin Erika Steinbach (78), die 2017 aus Protest gegen die (ihrer Meinung nach zu lasche) Flüchtlingspolitik aus der Partei ausgetreten war. Die ganze Sendung war das Verhältnis nicht unbedingt kumpelhaft (was in erster Linie vom Moderator ausging).
Am Ende legte Krömer am Pult nochmal richtig nach: „Ich wollte fragen, ob wir vielleicht noch einen Selfie machen könnten für meinen Opa. Der würde sich sehr freuen. Der war bei der Wehrmacht“, meinte Krömer spöttisch.
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Steinbach versuchte es mit Humor zu nehmen. Dass sie ihm später jovial auf die Schulter fasste, fand Krömer indes nicht gut. „Was war das jetzt?“, ätzte er. Sie: „Entschuldigung, ich habe nicht gewusst, dass Sie so empfindlich sind“. Krömers Fazit: „Ich habe heute vieles nicht verstanden“. Steinbach ganz am Ende fasste es gut zusammen: „Sie werden Sie hüten, mich nochmal einzuladen“
Kurt Krömer: Philip Amthors Pinocchio-Nase bei „Chez Krömer“
Kein leichtes Spiel hatte CDU-Politiker Philipp Amthor, damals 26 Jahre alt, bei „Chez Krömer“. Den stellte Kurt Krömer nämlich von Anfang nur wenig freundlich an als Kind dar.„Was willste? Col is schon ein bisschen spät“, fragte er spöttisch — und als ihn Amthor auch dutzte, bestand er betont streng aufs Sie. Am Ende, am Rednerpult, spielte Krömer auf Amthors Lobbyistenskandal an. „Solche Dinge mache ich tatsächlich nicht“, meinte Amthor auf eine Frage bezüglich nicht deklarierter Spenden— woraufhin Krömer die Geste einer Pinocchio-Nase machte, Amthor ins Wort fiel und die Sendung beendete.