Auftritt im TVNatalia Klitschko telefoniert täglich mit ihrer Mutter und Ehemann Vitali in der Ukraine
Hunderttausende sind auf der Flucht vor Putins Bomben. Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, bleibt mit seinem Bruder Wladimir Klitschko im Krieg in der Ukraine. Wie geht es derweil seiner Frau Natalia in Hamburg?
Darüber sprach die 48-jährige ukrainischstämmige Sängerin am Freitagabend sehr emotional in der „NDR Talk Show“. Die Klitschkos wohnen in einer Doppelhaushälfte in Hamburg-Marienthal. Ferner hat die Familie eine Villa in Los Angeles.
Ihre Mutter kocht im Schutzbunker
Über ihre Mutter in der Ukraine und eine mögliche Flucht verriet Klitschko, sie telefoniere jeden Tag mit ihrer Mutter, die noch immer 12km entfernt von Kiew lebt. Verlassen wolle ihre Mutter die Stadt nicht. Sie kocht in einem Bunker für die ukrainischen Soldaten.
„Ich bewundere sie. Wie sie die richtigen Worte findet und den Humor behält! Sie unterstützt mich sogar und sagt: ‚Mach dir keine Sorgen‘. Sie kocht für Soldaten, sie unterstützt die Frauen, die vielleicht nicht so starke Nerven haben und die Kinder. Sie halten zusammen. Meine Mutter hat einen starken Charakter. Sie hat gesagt: ‚Nein ich bleibe in meinem Land. Ich will hierbleiben. Ich will hier helfen. Und egal, was passiert, ich will in der Ukraine bleiben. Und wir werden es schaffen’“ .
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Natalia Klitschko telefoniert täglich mit ihrem Mann
Auch rede sie täglich mit ihrem Ehemann Vitali, mit dem sie die drei Kinder Yegor-Daniel (22), Elizabeth-Victoria (20) und Max (17) hat und die in Kiew aufgewachsen waren. Der ist seit 2014 Bürgermeister von Kiew und organisiert den Widerstand in der urkrainischen Hauptstadt. „Die Kinder fragen jeden Tag nach Papa. Ich schreibe ihm, denn ich weiß, dass er unglaublich beschäftigt ist und er viele Sorgen hat. Aber ich danke ihm, dass er antwortet. ‚Ich bin in Kiew, ich bin am Leben'“.
Befragt nach dem Putinschen Angriffskrieg und ihre Haltung zum russischen Volk stellte Natalia Klitschko klar:
„Ich habe keinen Hass, ich habe keine Wut. Es tut mir auch sehr leid für das russische Volk. Sie gehen seit über zwanzig Jahren auf die Knie und haben keinen Mut, auf die Straße zu gehen. Sie sind über 144 Millionen. Sie können aufstehen. Vielleicht nicht für uns, aber zumindest, um ihre Söhne zu schützen.“
Stolz auf „unsere Männer, unsere Soldaten“
Natalia Klitschko sagte ferner in einem emotionalen Statement: „Lassen Sie uns versuchen, die Kinder nicht zu involvieren und den Hass in deren Herzen nicht zu entwickeln, es ist unsere Aufgabe, den Kindern zu erklären, dass wir alle Menschen sind und in Liebe miteinander umgehen sollen.“
Wladimir Klitschko will kämpfen – doch wo ist seine Tochter?
Sie sei zudem sehr stolz auf „unsere Männer, unsere Soldaten“, fügte sie hinzu. „Ich bin ganz stolz auf mein Volk und mein Land – sie waren gezwungen, die Waffen in die Hand zu nehmen und unser Land zu verteidigen. Das machen sie bis jetzt mit einem Mut, wie es ihn, so glaube ich, in kaum einem anderen Land gibt.“
Natalia Klitschko gibt die Hoffnung nicht auf
Die Hoffnung wolle das Ex-Model, die seit 26 Jahren mit dem als „Dr. Eisenfaust“ bekannten Ex-Profiboxer, dem „Schwergewicht von Kiew“ (Frankfurter Allgemeine), verheiratet ist, nicht aufgeben.
Klitschko: „Ich glaube an mein Volk. Ich kenne mein Volk, eines von Kämpfern und Kriegern. Und das unterscheidet Krieger von Terroristen. Unsere Männer sind Krieger. Die russische Armee sind Terroristen. Sogar im Krieg gibt es Regeln. In diesem Krieg gibt es keine Regeln, weil die russische Armee zivile Objekte bombardiert, sie bombardieren Krankenhäuser, Kindergärten, sie bombardieren sogar Entbindungsstationen. Viele Kinder sind in den vergangenen sieben Tage in Bunkern zur Welt gekommen. Es sind Menschen einer neuen Welt, einer Welt ohne Krieg, einer Welt voller Liebe und Licht.“