MeinungThomas Anders will seinen vielen russischen Fans die Wahrheit sagen

Thomas Anders russische Fans
Thomas Anders russische Fans

IMAGO / STAR-MEDIA

Paul VerhobenPaul Verhoben | 04.03.2022, 23:40 Uhr

Thomas Anders hat seine für März geplante Russland-Tour nach dem Angriff Putins auf die Ukraine abgesagt. Nun nimmt er nochmal konkret dazu Stellung.

Und das nicht nur, weil die Anreise zu seinen Shows kaum noch möglich ist. Der Schlagerstar hat diese Entscheidung auch unter „moralischen Gesichtspunkten“ getroffen, wie er im Interview mit dem Nachrichtenportal t-online erzählt.

Mit der Absage allein war es für ihn aber nicht getan. „Russische Fans äußerten Bedauern, dass die Tour ‚aufgrund eines Konflikts‘ verschoben wird, und es gebe ja ‚Manöver‘, sie würden sich aber auf die nächsten Shows freuen“, berichtet Anders und betont: „Da muss ich doch aufklären und sagen: ‚Nein, wir haben keinen Konflikt, wir haben Krieg!'“

Das russische Volk ist nicht Putin

Der 58-Jährige schrieb seinen Fans, dass Städte bombardiert werden, dass Russland weltweit mit Sanktionen belegt wird und Tausende Soldaten und Zivilisten sterben. Doch ihm ist auch wichtig, deutlich zu machen:

„Das russische Volk kann nichts dafür. Es ist kein Kriegstreiber. Wir dürfen nicht kollektiv die Russen verurteilen.“

Anders wolle in Zukunft wieder für seine Fans dort Konzerte geben, denn „ich trete ja nicht für die russische Regierung auf. Ich trete für die Menschen auf, die meine Musik lieben“, so Anders weiter. Aktuell sei ihm persönlich nicht danach, „auf eine lustige Veranstaltung zu gehen. Aber Fernsehen und Unterhaltung müssen ja trotzdem weitergehen“, findet der Musiker. „Es ist gut, dass die Menschen sensibilisiert werden, aber wir müssen auch mal verschnaufen.“

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Thomas Anders sieht schwarz

Seine Entscheidung der Lage umreißt der Popstar so: „Ich glaube, es wird böse, es wird blutig und es wird ganz grausam. Es werden viele Zivilisten und Soldaten getötet. Putin wird eine russlandfreundliche Führung einsetzen, die wiederum von den Ukrainern nicht angenommen wird. Dies wird in einem Guerilla-Krieg enden, der viel, viel länger sein wird als der Krieg, in dem wir uns jetzt befinden. Ich hoffe, ich irre mich!“

Das hoffen wir auch.