Trauriger AbschiedTikTok-Star Oma Lisbeth: Erinnerungen an eine besondere Ikone
Wie ihr Enkelsohn und Co-Star Christian Krömer bekannt gab, ist Lisbeth Krömer im Kreis ihrer Familie verstorben. Die Netzgemeinde trauert. Ein Rückblick.
„Vor ein paar Jahren haben wir hier angefangen, täglich unseren Blödsinn zu machen“, beginnt Christian Krömer seine emotionale Trauerrede auf Instagram und TikTok. Der 27-Jährige kämpft sichtlich mit den Tränen, denn Oma Lissi war für ihn einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben. „Jetzt ist sie ein Engel geworden. Sie wird im Herzen immer bei uns sein.“
Drei Jahre Freude verbreitet
Unvergessen bleibt die alte Dame, die nun mit 93 Jahren friedlich eingeschlafen ist, auch den unzähligen Fans. Mit kleinen Späßen, lustigen Herausforderungen, kurzen Ausflügen, fränkischem Dialekt und coolen Weisheiten hat das Duo mehr als 300.000 Fans auf Instagram und eine Millionen Follower auf TikTok bestens unterhalten.
Legendär war der Zaubertrick mit den klingenden Bechern, den Christian ganz offen durchgeführt hat und den seine Oma dennoch erst nicht durchschaut hat. Auch die Szenen, in denen Oma Lissi keine rechte Lust hatte, auf den filmenden Enkel einzugehen, sind unvergesslich. Mit ihrem trockenen Humor und ihrer Bodenständigkeit war sie dem jungen Mann deutlich ein Vorbild. Und er zog sie liebevoll auf und ließ zugleich immer seinen tiefen Respekt ihr gegenüber durchblicken.
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Auch prominente Fans trauern
Nicht nur ihm fällt der Abschied schwer. Die Kommentare seit dem Bekanntwerden ihres Todes zeigen, dass Oma Lissi unzähligen Menschen viel gegeben hat. So schreibt Veronica Ferres: „Deiner Omi habe ich viele wunderbare Momente zu verdanken. Sie war eine ganz besonders tolle Frau.“ Auch Sara Kulka und Food-Queen Sally von „Sallys Welt“ sprechen auf Insta ihr Beileid aus.
Kochen und Backen zählten zu Oma Lissis Leidenschaften. Meist waren es deftige Speisen, für die die Franken bekannt sind, oder süße Kuchen, die die Netzgemeinde begeisterten. Deshalb hat das Oma-Enkel-Gespann zwei Kochbücher veröffentlicht. Nach „Immer nur Blödsinn im Kopf“, dem Gute-Laune-Kochbuch aus dem Jahr 2019, erschien vor wenigen Wochen erst „Mir doch woschd! Omas Rezept zum Glücklichsein“.
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Wie alles begann
Am 7. März 2018 erschien das erste Video von Oma Lissi auf Instagram. Deutlich fremd war ihr die Welt, die ihr Enkel dort nahbringen wollte. „Herzlich willkommen auf meinen Industrie-Blog“ sagt sie da, nachdem sie an dem Wort Insta-Blog gescheitert war. Dabei kichert sie und gewinnt. Auch wenn sie sich mit den Wochen an ihr neues Influencer-Dasein gewöhnte, blieben ihr Filter und die Bedeutung der sozialen Medien auf sympathische Art fremd.
Die Erklärung ist so einfach, wie naheliegend: Als Oma Lissi geboren wurde, beutelte eine schwere Wirtschaftskrise gerade die Welt. Die politischen Verhältnisse in Deutschland waren nicht gerade stabil und ein paar Jahre später konnten die Nationalsozialisten die Unzufriedenheit der Bevölkerung aufgrund unsicherer Arbeitsplätze und schlechter Zukunftsaussichten für sich ausnutzen und die Macht übernehmen.
Offen für vieles
Ihre Kindheit verbrachte Lissi rund um den Zweiten Weltkrieg, ihre Jugend im Nachkriegswirtschaftswunderland. Für sie war früher Radiohören das Größte, nun erlebte sie, wie ihr Enkel selbst Filmchen drehte und sie online einer riesigen Community weiterleitete. Unfassbar das alles. Für Oma Lissi nicht. Sie war vermutlich ihr ganzes Leben so neugierig und gelassen, wie wir sie in den letzten drei Jahren erleben durften.
Leute, die nur in ihr Handy starren, fand Oma Lisbeth blöd und sagte das auch offen. Häufig meinte sie auch, dass Christian das Handy weglegen oder überhaupt mit dem Unsinn aufhören solle. Er tat es nicht und dafür müssen wir ihm dankbar sein. So konnten wir Oma Lissi kennenlernen und einmal die guten Seiten der sozialen Medien genießen.
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Traurige Worte zum Abschluss
„Jeden Tag haben wir euch mitgenommen, in unseren Alltag“, erzählt Christian in seinen traurigen Abschiedsworten, „weil ich so gern Zeit mit meiner Oma verbracht habe.“ Und das merkt man den Videos und Fotos auch an. Sie sind echt, lebensnah und herzlich. Wie Oma Lissi selbst. Die beiden haben sich gegenseitig gut getan.
Die letzten Tage ruhten die Kanäle. Seit Mitte Dezember ging es Lisbeth Krömer nicht gut. Weihnachten feierte die Familie zusammen und blieb auch die nächsten Tage, damit rund um die Uhr jemand bei Oma war, die nicht im Krankenhaus, sondern zu Hause sterben wollte. „Gestern ist sie für immer in meinen Händen eingeschlafen.“ Gute Reise, wünscht Christian Krömer ihr und wir schließen uns an.