Rastlos wie immerTimur Bartels über seine Tops und Flops 2020 und große Pläne
Timur Bartels gehört zu den hoffnungsvollen Schauspielern Deutschlands, die auch im Pandemiejahr 2020 gut zu tun hatten. klatsch-tratsch.de hat nachgehakt wie es war und wohin die Reise gehen soll.
2020 war für den 25-jährigen Schauspieler und Sänger ein sehr aufschlussreiches Jahr. Ihm ist „klarer geworden worauf es wirklich ankommt, nämlich auf die eigene Gesundheit oder die Gesundheit der Menschen, die ich liebe und der Zusammenhalt.“ Das und mehr erzählte der „Club der roten Bänder“-Star in unserem Weihnachts-Interview. Sein Fazit: „Am Ende des Tages sitzen wir alle im selben Boot“.
Beruflich konnte Timur Bartels, der 2020 im Kino in Til Schweigers Komödie „Die Hochzeit“ zu sehen war und wieder solo ist, die Zeit nutzen für ganz neue Projekte: jede Menge neue Musik und im Frühjahr startet sein YouTube Kanal mit völlig verschiedenen Formaten!
Was waren Deine Top 3 und Deine Flop 3 in diesem Jahr?
Flop 1 war, dass sich viele, inklusive mir über Corona lustig gemacht haben und es nicht ernst genommen wurde. Flop 2 waren für mich die extremen Querdenker und Politiker, die diese Krise als Chance nutzten, die Gesellschaft auseinander, anstatt zusammen zu bringen. Und Flop 3 war für mich der Umgang mit Gastronomie und Kulturschaffenden. Gastronomen haben zum großen Teil stark investiert und konstruktive Lösungen für den Umgang mit Covid 19 gefunden – Kulturschaffende haben für Ausgleich und Balance bei den Menschen in Quarantäne gesorgt und kaum staatliche Hilfe erhalten.
Top 1 war für mich die Entschleunigung der Arbeitswelt, denn ich finde, dass der Leistungsdruck eines der schlimmsten Phänomene vor allem in der jungen Gesellschaft ist. Wir hatten alle nun auch mal Zeit zum reflektieren – wo jeder einzelne hinmöchte. Top 2 ist für mich der große Anschwung der Digitalisierung – denn die meisten Geschäftsreisen sind schon längst überflüssig gewesen und werden heute richtigerweise über Video-Konferenzen gelöst.
Und Top 3 war für mich, dass ich mich neu kreativ entwickeln konnte und angefangen haben neue Projekte auf die Beine zu stellen, die mich sehr erfüllen, so wie der YouTube Kanal, der im nächsten Jahr kommt.
Wer hat dich in diesem Jahr am meisten überrascht?
Die Verschwörungstheoretiker mit den wildesten Theorien wie z.B. dass die Pandemie nur dazu da sei, um uns durch die Corona-Tests, kleine Nano Chips, die ins Gehirn gepflanzt werden, besser zu kontrollieren.
Wer oder was hat dich am meisten aufgeregt?
Der Umgang durch die Regierung mit den Gastronomen, die schlechte Bezahlung des Krankenhaus und Pflegepersonals sowie die Bezahlung der Menschen im Einzelhandel. Diese Menschen haben definitiv mehr verdient und sie wurden durch Maßnahmen teilweise extrem unfair behandelt. Trotz allem habe ich auch höchsten Respekt vor den Entscheidungsträgern dieses Landes, da es eine absolute Ausnahmesituation war bzw. ist. Ich denke, dass auch sehr viel richtig gemacht wurde durch unsere Regierung.
Du hast gerade noch bis kurz vor Weihnachten gedreht.
Ich habe verschiedene Dinge gedreht. Einmal verschiedene Filme und Serienprojekte für das TV, aber noch spannender war für mich mein eigener Dreh zu meinem YouTube Kanal. Es wird verschiedene Formate geben wie „Timur’s Table“ – ein Kochformat, was für jedermann ist – inklusive Rezepten mit dem man entweder die Familie oder ein Tinder Date beeindrucken kann. Oder auch ein anderes wirklich spannendes Format „Timur With Characters“. Ich spreche mit Menschen, die mich persönlich begeistern und inspirieren: Von Straßenrappern und Geschichten aus dem Knast bis zu Influencern mit riesiger Reichweite oder von Olympiasiegern und anderen Sportlern bis zu Unternehmern, mit Visionen die Welt zu verändern und auch riesigem Reichtum. Menschen, die eine spannende Sicht auf das Leben und den Umgang mit Hindernissen haben. Vor allem geht es aber auch darum, was die Kehrseite der Medaille ist, sprich jene Seiten, welche die meisten bei solch erfolgreichen Menschen nicht sehen.
Dein zweites Standbein ist ja die Musik. Für 2020 hast du viele neue Songs angekündigt.
Ich möchte ab März 2021 alle vier Wochen einen neuen Song releasen auf Spotify, Itunes, YouTube & Co. Die Musik wird poppiger als vorher und ich habe viel geschrieben, auch viel weggeworfen. Es sind nur noch die Songs dabei, die aus meinem Herzen kommen und wirklich etwas aus meinem Leben erzählen.
Wirst du dem Hip Hop verhaftet bleiben oder auch anderes ausprobieren?
Wie gesagt, die Musik ist viel poppiger geworden, weil es einfach besser zu mir passt. Die ersten Songs waren noch meine musikalische Findungsphase – es könnte aber schon mal passieren, dass ein Rapper oder eine Rapperin auf einem Song von mir landet.
Erkläre uns doch bitte mal Deine krasse Figur. Was musstest Du dafür alles tun?
Ich habe die Quarantäne-Zeit genutzt um Zuhause Sport zu machen – ich versuche mich gesund und vegetarisch zu ernähren und mache nicht besonders lange, aber dafür besonders intensiv Sport. Ich finde Sport ist extrem wichtig, gerade wenn man nicht in einem Beruf ist, bei dem man jeden Tag körperliche Arbeit leistet. Es ist auch gut gegen Depressionen oder Antriebslosigkeit.
Wie waren die Weihnachts-Feiertage?
Ich habe Weihnachten mit meiner Mama und meinem Bruder verbracht. Vorher war ich am Grab meines Vaters und habe eine Freundin getroffen. Ansonsten halte ich mich an die Regeln und treffe mich maximal mit einem fremden Haushalt. Aber ich mache auch viel Gruppenvideo-Chats mit meinen Freunden abends.
Worauf wolltest du auch über die Festtage nicht verzichten?
Ich wollte auch nicht darauf verzichten, dass ich wirklich mal abschalte. Ich neige dazu sehr viel zu arbeiten, aber ich werde jetzt auch mal wirklich meine eigenen Energiespeicher laden. Das ist so wichtig, auch wenn man seine Arbeit liebt.
Was sind deine Pläne für 2021?
Ab März kommt einmal die Woche ein neues Video auf YouTube. Ich möchte weiterhin neue Songs und Musikvideos produzieren und veröffentlichen und ich werde neue Serien und Filme drehen. Das Jahr ist so oder so schon relativ voll. Aber ich überlege auch, ob ich einen Teil des Jakobsweg wandern werde oder mit einem Wohnmobil durch Norwegen zu reisen. Ich habe nämlich noch nie Polarlichter gesehen.