Biopic geplantTransgendermodel Andreja Pejic spielt Disco-Queen Amanda Lear – und die sorgt für Zoff
Transgender-Model Andreja Pajic ist vermutlich mächtig stolz, dass sie im kommenden Film "Dalíland" Sängerin Amanda Lear verkörpert. Doch die gibt ihr jetzt eine verbale Backpfeife- die dazu auch hochgradig beleidigend ist.
Disco-Queen Amanda Lear (82) hat sich jetzt mit einem fiesen Spruch im italienischen Fernsehen ins Aus geschossen. Die Sängerin war bei der italienischen Sonntags-Talkshow „Domenica in“ zu Gast und sprach mit Moderatorin Mara Venier unter anderem über den Film „Dalìland“. Darum geht es um das Leben des weltberühmten spanischen Künstlers Salvador Dalí – der Streifen ist mit den Schauspielerin Ben Kingsley und Barbara Sukowa hochkarätig besetzt.
Auch französische Sängerin Amanda Lear spielt eine große Rolle in Bezug auf Dalí, denn sie war jahrelang seine Muse. Madame hatte ihre Hoch-Zeit Ende der 70er mit Sprechgesangs-Hits wie „Follow Me“ oder „Queen Of Chinatown“. Im dem geplanten Biopic wird sie von Transgendermodel Andreja Pejic (30) gespielt – doch das scheint Lear so gar nicht zu gefallen.
Bitter-böse Beleidigung in TV-Show
Unmissverständlich und vor allem verbal total daneben drückte sie ihren Ärger über die Besetzung vor laufender Kamera mit folgenden Worten aus: „Sie sieht aus wie eine ukrainische Hure, also ehrlich.“ Harte Worte und völlig unangemessen, angesichts des schrecklichen Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Im Studio herrschte plötzlich absolute Stille, eisige Blicke trafen die Sängerin.
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Wenige Minuten später ruderte Lear dann mehr oder minder auf unangenehme Weise zurück und „verbesserte“ ihre Aussage mit den Worten:„Sie sieht aus wie ein James-Bond-Mädchen.“ Moderatorin Maria Venier war die Situation äußerst peinlich, vor allem weil sie offenbar erst nicht richtig verstanden hatte, was ihre Gesprächspartnerin da gerade von sich gegeben hatte.
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Reaktion der Moderatorin folgte erst spät
Den Zuschauern im Studio und natürlich in den sozialen Netzwerken war die verbale Entgleisung aber nicht entgangen. Später hinter den Kulissen habe Venier lautdem italienischen Nachrichtenportal „inews24″ erklärt: „Ich möchte nicht auf die Diskussion zurückkommen, aber ich fand es peinlich unglücklicher Abgang von Amanda Lear. Ich entschuldige mich, auch wenn ich sehr wenig damit zu tun habe, aber ich fühle mich verpflichtet, mich bei allen Frauen zu entschuldigen, besonders aber bei den Ukrainern, die seit Wochen in unseren Herzen sind.“
#AmandaLear a #DomenicaIn: „Sembra una mignotta Ucraina“. #MaraVenier costretta a chiedere scusa per l’uscita infelice. pic.twitter.com/Kv9di6ysKH
— TrashTV (@TrashTVItalia) March 13, 2022
Kein Statement des Models
Andreja Pejic äußerte sich bisher nicht zu der öffentlichen Beleidigung der Disco-Ikone und Dali-Muse, die sie bald auf der Leinwand verkörpern wird. Auf ihrem Instagram-Account postet sie stattdessen regelmäßig Content über die Lage in der Ukraine, teilte unter anderem das Video, in dem zu sehen ist, wie eine russische Redakteurin in einer Nachrichtensendung öffentlich gegen den Krieg protestierte.
Andreja Pejic ist ein australisches Model, geboren im ehemaligen Jugoslawien. Bereits als Teenager kam sie mit dem Thema Geschlechtsumwandlung in Berührung und beschritt von da an den transsexuellen Weg. 2011 begann Pejic ihre Modelkarriere als Male-Model, und präsentierte sowohl Frauen- als auch Männermode präsentierte. Dem Magazin „La Monda“ sagte Andreja, dass sie „zwischen zwei Geschlechtern lebe“, allerdings vorziehen würde, „als weiblich bezeichnet zu werden“. Anfang 2014 unterzog sie sich einer Operation zur Anpassung der Genitalien an das weibliche Geschlecht.
Diskussion über Geschlechter-Zugehörigkeit
Amanda Lear soll angeblich als als Junge zur Welt gekommen sein – bis heute ist das allerdings unklar. Die Sängerin machte sie sich in den 60er Jahren einen Namen als gefragtes Model, in den 70ern eroberte sie die Gesangsbühne. In der DDR wurde sie berühmt durch ihren Auftritt in der Show „Ein Kessel Buntes“, ihte Songs liefen in den Clubs.
Die Diskussion darum, zu welchem Geschlecht Lear gehöre, entbrannten in der Vergangenheit immer wieder Diskussionen. In der Talkshow „Drei nach neun“ von Radio Bremen wurde Lear 1976 von der Journalistin Carmen Thomas zu den Gerüchten befragt, ob sie Junge geboren wurde, doch Lear wies die Behauptung vehement zurück. Es sei die „verrückte Idee eines Journalisten“ gewesen, später erklärte sie, dass Salvador Dalí auf die Idee gekommen sein, die Idee aus PR-Zwecken in die Welt zu setzen.