19 Jahre später!Was wurde eigentlich aus Echt?
Mit Songs wie "Du trägst keine Liebe in dir", "Junimond" oder auch "Wo bist du jetzt?" sangen sich Mitte der 90er die Jungs von Echt in die Charts und in die Herzen ihrer Fans. Doch was wurde aus Kim, Kai, Gunnar, Puffi und Flo?
Kinder, wie die Zeit vergeht: Vor knapp 20 Jahren löste sich die Band Echt nach acht gemeinsamen Jahren auf. Kennengelernt haben sich Frontmann Kim Frank, Gunnar Astrup, Florian „Flo“ Sump, Andreas „Puffi“ Puffpaff und Kai Fischer in der Schule. Gemeinsam starteten die Jungs aus Flensburg eine Schülerband namens Seven Up, die später in Echt umbenannt wurde. 1998 veröffentlichte die Band ihr erstes, selbstbetiteltes Album, das es auf den fünften Platz der Deutschen schaffte.
„Alles wird sich ändern“
Diesen hohen Charteinstieg verdankte die fünfköpfige Combo zu einem großen Teil dem Musiksender VIVA, der ihre ersten beiden Videos „Alles wird sich ändern“ und „Wir haben es getan“ häufig spielten und der Bravo, die viel über die neue deutsche Boyband berichtete, die eigentlich keine sein wollte. Kim und seine Freunde stellten in Interviews nämlich regelmäßig klar, dass sie ursprünglich eine Schülerband seien.
Ihren Höhepunkt erreichten Echt 1999 mit ihrem zweiten Album „Freischwimmer“ und ihren ersten beiden Top-10-Singles „Du trägst keine Liebe in dir“ und „Weinst du?“. Nachdem Echt im darauffolgenden Jahr mit dem Rio Reiser-Coversong „Junimond“ nochmals einen Hit landeten, der selbst von den Kritikern in höchsten Tönen gelobt wurde, ging es allmählich wieder bergab.
Denn ihr drittes Album „Recorder“ blieb hinter den Erwartungen zurück und auch die Ticketverkäufe gingen zurück, weswegen einige Konzerte ihrer Tour in kleinere Hallen verlegt werden mussten und der zweite Teil der Tour gar nicht mehr stattfand. Nachdem es ihre letzte Single „Stehengeblieben“ noch nicht mal mehr in die Charts schaffte, löste sich 2002 die Band auf.
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Kim Frank
Nach dem Ende von Echt versuchte sich Frontmann Kim in den verschiedensten Gebieten und war 2005 im Leander Haußmann-Film „NVA“ in der Hauptrolle des sensiblen Henrik Heidler zu sehen. Im selben Jahr lieh der heute 38-Jährige im Disney-Film „Himmel und Huhn“ Hühnchen Junior seine Stimme. 2007 brachte Kim mit „Hellblau“ sein erstes eigenes Solo-Album auf den Markt. Mit seiner Single „Lara“ trat er bei Stefan Raabs „TV total“-Version vom Bundesvision Song Contest auf und landete für Schleswig-Holstein auf dem dritten Platz.
Mittlerweile arbeitet Kim als Regisseur und Kameramann und konnte mit seinen Werken schon mehrere Preise abräumen. So bekam er 2016 den Echo für das beste nationale Musikvideo für sein Werk zu Udo Lindenbergs „Durch die schweren Zeiten“ verliehen. 2020 veröffentlichte Kim seine Hörspiel-Thriller-Serie “Enthüllt”. In den neun Episoden geht es um die Geschichte der Journalistin Nora Mertens, die bei einer großen Tageszeitung den Machenschaften von Politik und Wirtschaft nachgeht. Im Fokus steht dabei das Thema Abschiebehaft.
„Auf die Idee von ‘Enthüllt’ bin ich gekommen, weil eine meiner besten Freundinnen Journalistin ist und ich finde, dass investigativer Journalismus ein spannender Rahmen für eine Serie ist“, sagt er über sein Werk.
Florian Sump
Auch für den einstigen Echt-Schlagzeuger Flo öffneten sich nach dem Ende der Band neue Türen. Dennoch blieb er – über Umwege – seiner Liebe zur Musik treu. So arbeitet der 39-Jährige in einer Hamburger Kindertagesstätte als Erzieher und rappt unter seinem Pseudonym Jim Pansen. Gemeinsam mit seinen zwei Freunden DJ Pauli und Lukas Nimscheck rappt Flo nun in einer Crew namens Deine Freunde kinderfreundliche Texte und war im vergangenen Jahr als Coach in der 8. Staffel von „The Voice Kids“ am Start.
Gunnar Astrup
Keyboarder Gunnar führte der Weg nach Echt zum Radio. Nachdem er ein Volontariat absolviert hat und auch mehrere Jahre in der Musikredaktion von Rock Antenne Hamburg arbeitete, leitet er nun die Musikredaktion und ist für die Musik im Programm verantwortlich.
Auf der Team-Seite verrät der ehemalige Mädchen-Schwarm, dass er täglich von Radiohead „Ok Computer“ und von Nirvana „Nevermind“ hören könnte. Im Idealfall würde sich der mittlerweile 38-Jährige am liebsten am Lagerfeuer irgendwo an der Ostsee mit Stockbrot und Bier in der Hand davon beschallen lassen.
Andreas Puffpaff & Kai Fischer
Über die beiden verbleibenden Mitglieder Puffi und Kai ist nicht viel bekannt. Während sich Gitarrist Kai nach einer angeblich absolvierten Schneiderlehre komplett aus der Öffentlichkeit zurückzog, blieb wenigstens Bassist Puffi der Medienwelt treu. Allerdings steht er nun nicht mehr selbst im Scheinwerferlicht, sondern hilft anderen zu scheinen. So besitzt er ein Produktionsstudio in Flensburg, das unter anderem Filme, Musikvideos und Grafiken produziert.
Dass die Echt-Jungs sich noch immer gut verstehen, zeigten sie das letzte Mal auf einem gemeinsamen Schnappschuss, dass Kim 2018 im Rahmen der Promo für seinen Film „Wach“ postete. (DA)
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