Goodbye, Aluhut?Xavier Naidoo: Was nach dem Läuterungsvideo auf uns zukommen könnte
Xavier Naidoo gibt sich in einem Video geläutert und distanziert sich von seinen Verschwörungstheorien der vergangenen Jahre. Das dürfte aber noch nicht alles gewesen sein.
Xavier Naidoo (50) macht einen U-Turn, der viele überrascht. Der wegen Verschwörungstheorien in Ungnade gefallene Sänger schwört den irren Thesen ab, zeigt sich in einem YouTube-Video ganz reumütig. Der Ukraine-Krieg habe ihn zum Umdenken gebracht, erzählt er darin — er habe sein Weltbild überdacht, korrigiert. Es drängt sich der Verdacht auf, dass da noch einiges kommen könnte.
Xavier Naidoo: Warum das nicht alles sein kann
Wir haben es hier nicht mit irgendeiner kleinen Meinungskorrektur zu tun, sondern mit einer ziemlich radikalen Wende – nach jahrelangem Irrlichtern. Nicht nur inhaltlich, auch in puncto Zielgruppe. Naidoo hat bereits mehrfach seine Anhänger vergrault: Zunächst einen Großteil seiner alten Fans, die ihm seine Meinungsäußerungen der letzten Jahre zum Teil extrem übelgenommen haben.
Xavier Naidoo im Video: „Ich entschuldige mich und bitte um Verzeihung“
Man könnte auch sagen: dem Mainstream, mit dem Naidoo davor jahrelang Geld verdient hat. Viel Geld sogar. Nun kehrt er auch jener Schwarm den Rücken, die ihm in den letzten Jahren (so ziemlich als einzige Gruppe) applaudiert und den Rücken gestärkt hatte — jenen, die hinter dem gesamten Lauf der Welt eine Verschwörung sehen. Den Telegramm-Gruppen, den Querdenkern. Naidoo geht damit durchaus ein gewisses Risiko ein.
Möglichkeit 1: Naidoo bereitet sein Comeback vor
Eine Möglichkeit, die auf der Hand liegt ist, dass Naidoo ein musikalisches Comeback plant. Ein Album vielleicht.
Egal, ob man ihm jetzt eine rein opportunistische Wandlung unterstellt oder eine ehrliche Kehrwende zugesteht: Fakt ist, dass seine Karriere extrem unter seinem Ruf der letzten Jahre gelitten hat. Konzerte wurden abgesagt, Politiker drängten auf Konzertverbote, Veranstalter distanzierten sich — und nur noch ein hartgesottener Teil seiner Fans hielten ihm die Treue.
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Sogar seine Ex-Bandkollegen der Söhne Mannheims wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wahrlich keine ideale Situation für eine Karriere im Musikbusiness. Naidoo musste seine letzte Tour absagen – ein absolutes Desaster. Gut möglich, dass der Sänger hier den Grundstein für das legt, was musikalisch demnächst kommen könnte: ein neues Album und/oder eine neue Tournee.
Diese Möglichkeit sieht auch Musikmanager Thomas Stein (73) — seines Zeichens auch Ex-Juror bei „DSDS“. „Ich kann mir vorstellen, dass er auch neue Musik in der Hinterhand hat, die er zeitnah veröffentlichen will, um einen neuen Anfang zu machen. Xavier hat noch immer eine respektable Fan-Gemeinde, die auch während der letzten Jahre weiter zu ihm stand. Er würde mit neuer Musik bei vielen sicher wieder Erfolg haben. Natürlich muss Xavier nach seinen Worten jetzt zeigen, dass sein Statement nicht nur ein Scheinbekenntnis ist“, erklärt Stein gegenüber „Bild“.
Möglichkeit 2: Naidoo veröffentlicht eine Autobiografie
Vielleicht gibt uns der Mannheimer aber nur einen Vorgeschmack auf eine Geschichte, der er uns demnächst zur Gänze und in aller Ausführlichkeit erzählen möchte. Hier wäre es möglich, dass eine Autobiografie ansteht, in der er seine Wandlung thematisiert, darlegt, wie es zu seinen Ansichten (und der Distanzierung zu diesen) kommen konnte. Eins steht fest: Es wäre ein potenzieller Bestseller — und dank seinem kontroversen Inhalt Gesprächsthema Nummer eins.
Möglichkeit 3: Aufdeckergeschichte
Die dritte Möglichkeit ist der zweiten nicht unähnlich: Auch hier möchte Naidoo seine Geschichte erzählen — aber nicht in Form einer Autobiografie, sondern mit einer Exklusivgeschichte oder einem großen Interview, in dem er auf all das eingeht, was in seinem Video fehlt. Egal ob „Spiegel“, „SZ“, „FAZ“ oder wer auch immer: Das Interesse an einer solchen Story wäre groß — und das mediale Echo bestimmt gigantisch. Möglicherweise ist aber auch kein Zeitungsartikel, sondern eine TV-Reportage geplant, die sich dem Aufstieg, Fall und möglichem Wiederaufstieg Naidoos annimmt? Eines steht fest — wer sich auch immer die Rechte dafür sichern könnte, würde einen Mega-Deal landen.
Xavier Naidoo: Mehr zum Läuterungsvideo
Naidoo hatte am 19. April 2022 völlig überraschend ein Video veröffentlicht, in dem er sich von seinen Äußerungen der letzten Jahre distanzierte. Der Musiker war immer wieder mit Weltverschwörungstheorien aufgefallen, die in der Querdenker-Szene für jede Menge Beifall sorgten.
Xavier Naidoos heiß diskutiertes Video: So heftig reagiert das Netz
Damit tat er seiner Karriere allerdings nicht Gutes und wurde vielerorts zur unerwünschten Person. Naidoo erklärte, der Krieg in der Ukraine habe ihn zum Umdenken bewegt, da seine Frau Ukrainerin ist. So sagte der Musiker im Video unter anderem:
„Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue“.
Naidoo weiter: „Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage. Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen. Ich stehe für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus sind mit meinen Werten nicht vereinbar. Und ich verurteile diese aufs Schärfste.“