Coming soonTrailer „In einem Land, das es nicht mehr gibt“: Von der grauen Fabrik-Maus zum DDR-Supermodel

"In einem Land, das es nicht mehr gibt"
"In einem Land, das es nicht mehr gibt"

© Ziegler Film/TOBIS/ Peter Hartwig

Paul VerhobenPaul Verhoben | 17.07.2022, 20:15 Uhr

Mitten in der Pandemie wurde der neue Spielfilm "In einem Land, das es nicht mehr gibt ..." gedreht. Der klärt über die DDR-Modeszene auf, über die im Westen nur wenig bekannt war und ist.

„In einem Land, das es nicht mehr gibt“ von Aelrun Goette (Deutscher Filmpreis für „Die Kinder sind tot“, Grimme Preis für „Unter dem Eis“ und „Keine Angst“) entführt das Publikum in eine faszinierende, für viele völlig unbekannte Welt: die Modeszene der DDR.

Von der legendären Kultur- und Modezeitschrift „Sibylle“, die mit beeindruckenden Fotoreportagen ein starkes und selbstbewusstes Frauen- und Schönheitsbild prägte, über die Luxusmarke „Exquisit“, die international für Aufmerksamkeit sorgte, bis hin zur Subkultur, wo kreative Freigeister Kollektionen aus Duschvorhängen entwarfen und mit fantasievollen Modenschauen ihren ganz eigenen Widerstand ausdrückten.

"In einem Land, das es nicht mehr gibt"
"In einem Land, das es nicht mehr gibt"

© Ziegler Film/TOBIS/ Peter Hartwig

Nach wahren Begebenheiten

Goette erzählt in ihrem Film von kreativen Nischen in der DDR, in denen wilde Freiheit gegen alle Widerstände lebendig war. Sie erzählt von Schönheit im Osten, von stillen Sehnsüchten und ausgelebten Träumen. Und von einer jungen Frau, die auf der Suche nach sich selbst ein Gefühl von Freiheit findet, das ihr zur Heimat wird.

„In einem Land, dass es nicht mehr gibt“ basiert auf wahren Begebenheiten. Und der berührende Streifen ist quasi eine Art sozialistischer Gegenentwurf zum Kino-Mode-Klassiker „Der Teufel trägt Prada“. Die Zutaten hier: Sozialismus, Subkultur, Sibylle und Stasi.

Regisseurin und Grimme Preisträgerin Aelrun Goette und Produzentin Tanja Ziegler (Ziegler Film) haben den Stoff auf den Weg gebracht. „Ende der 80er Jahre wurde ich auf der Straße als Model entdeckt“, erzählte Goette in einer Mitteilung laut „blickpunktfilm.de“. „Die Welt der Mode war für mich eine Nische, in der eine Freiheit lebendig war, die ich so im Westen nie wieder erlebt habe. Das eint meine Figuren mit vielen Menschen aus der DDR. Und mit vielen aus dem Westen, die nach der Freiheit noch immer suchen.“

Goette modelte für den VHB Exquisit und stand für die die renommierte DDR-Modezeitschrift „Sibylle“ vor der Kamera.

"In einem Land, das es nicht mehr gibt"
"In einem Land, das es nicht mehr gibt"

© Ziegler Film/TOBIS/ Peter Hartwig

Darum geht’s in „In einem Land, das es nicht mehr gibt“

Ostberlin, 1989: Kurz vor dem Abitur fliegt Suzie (Marlene Burow) von der Schule und muss sich im Kabelwerk Oberspree als Arbeiterin bewähren. Ein zufälliges Foto in der Straßenbahn früh um halb fünf öffnet ihr die Tür in die glamouröse Welt der Mode von VHB Exquisit. Sie landet auf dem Cover des Modejournals „Sibylle“, der „Vogue des Ostens“.

Und Chefredakteurin Elsa Wilbrodt (Claudia Michelsen) eröffnet ihr so eine Chance, dem sozialistischen Fabrikalltag vielleicht doch noch zu entkommen.

"In einem Land, das es nicht mehr gibt"
"In einem Land, das es nicht mehr gibt"

© Ziegler Film/TOBIS/ Peter Hartwig

Suzie taucht ein in die schillernde Subkultur des Ostberliner Undergrounds, wo der schwule Rudi (großartig: Sabin Tambrea) und seine Freunde mit leidenschaftlicher Fantasie ihre eigene Mode aus Duschvorhängen und sonstigem verfügbaren Material erfinden. Sie verliebt sich in den rebellischen Fotografen Coyote (David Schütter), dessen Bilder alle verzaubern, aber trotzdem nicht gedruckt werden. Auf seiner „Indian“ fliegen sie zusammen ans Meer, und Suzie erlebt die Freiheit, von der sie immer geträumt hat. Doch diese Freiheit hat ihren Preis: Was ist es Suzie wert, ihren Traum zu leben?

Kinostart ist am 6. Oktober.

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