Matthias Schweighöfer
Wenn im Vorspann eines neuen Films der Name Matthias Schweighöfer auftaucht, weiß man: Es wird mindestens witzig, vermutlich aber auch romantisch. Der Schauspieler ist so etwas wie die Galionsfigur des neuen deutschen Kinos.
Matthias Schweighöfer spielt überwiegend sympathische, leicht schräge und witzige Charaktere, die aber oft auch Tiefgang haben. Als Künstler ist er nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera in der Regie aktiv. So wie bei seinem neuen Netflixfilm „Army of Thieves“.
Mit dem startet er jetzt auch international so richtig durch. Seit der Veröffentlichung des Films am 29. Oktober kletterte „Army of Thieves“ bereits in 90 Ländern auf Platz eins der Netflix-Filmcharts – und entthronte sogar Rekordhalter „Squid Game“. Aktuell macht der sympathische Anklamer Promo in den USA und sorgt für Begeisterung an allen Fronten. Wir haben alle Fakten zu unserem neuen Mann in Hollywood…
Die Biografie von Matthias Schweighöfer
Matthias Schweighöfer stammt aus einer Schauspielerfamilie. Schon seine Eltern Michael und Gitta Schweighöfer sowie sein Opa Willy und seine beiden Onkel Joachim und Götz haben Karriere in diesem Metier gemacht.
Nachdem Schweighöfer im März 1981 in Anklam bei Neubrandenburg auf die Welt kam, erlebte er mit nur drei Jahren die Trennung seiner Eltern. Gemeinsam mit seiner Mutter zog er nach Frankfurt (Oder), blieb aber parallel mit seinem Vater in Berlin in Kontakt.
Heute lebt Matthias Schweighöfer in Berlin. Er war über 14 Jahre lang mit der Regieassistentin Angelika „Ani“ Fromm (geb. 1972) zusammen und bekam 2009 Tochter Greta und 2014 Sohn Valentin mit ihr. Heute ist er mit der Schauspielerin Ruby O. Fee (geb. 1996) liiert. Auch seine Kinder profitieren von der neuen Beziehung ihres Vaters.
Matthias Schweighöfer: So finden seine Kinder Greta und Valentin Freundin Ruby O. Fee
Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Soloalbum“ (2003), „Keinohrhasen“ (2007), „Der Rote Baron“ (2008), „Zweiohrküken“ (2009), „What A Man“ (2011), „Rubbeldiekatz“ (2011), „Russendisko“ (2012), „Schlussmacher“ (2013), „Frau Ella“ (2013), „Der Nanny“ (2015) und „Vielmachglas“ (2018). Das geschätzte Vermögen von Matthias Schweighöfer beläuft sich angeblich auf 15 Millionen Euro.
Steckbrief
Wie alles begann: Die Karriereanfänge von Matthias Schweighöfer
Durch seine schauspielaffine Familie hatte Matthias Schweighöfer frühzeitig Kontakt mit der Bühne. Daher führte ihn sein erster Weg nach bestandenem Abitur auch an die Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. Das Studium brach er allerdings schon ein Jahr später wieder ab. Er wollte auf die Bühne, sich ausprobieren in „freier Wildbahn“, und das mit Pauken und Trompeten.
Mit gerade einmal 16 Jahren stand Matthias Schweighöfer zum ersten Mal vor einer Kamera. Zunächst wurde er für deutsche Produktionen wie „Raus aus der Haut“ oder die Arzt-Serie „Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen“ gebucht.
Erstmalig in größerem Maßstab auf Matthias Schweighöfer aufmerksam wurde das Publikum durch den Jugendfilm „Herz im Kopf“, in dem er sich in der Rolle des Dirk mit seinem Rivalen Jakob um das polnische Au Pair-Mädchen Wanda streitet.
Der Durchbruch für Schweighöfer – „Soloalbum“
Mit dem Film „Soloalbum“ feierte Matthias Schweighöfer 2003 seinen endgültigen Durchbruch als Schauspieler. An der Seite von Nora Tschirner (*1981) spielte er in dem Film einen hippen Kotzbrocken, dem es über seine Ehre geht, per SMS von einer hübschen Partnerin verlassen zu werden.
Matthias Schweighöfer kann in „Soloalbum“ durch Wortwitz und seinen oft beißenden Humor brillieren. Der Schauspieler bekam für diese Rolle den New Faces Award.
Schweighöfer spielt auch in Filmen mit Tiefgang
Matthias Schweighöfer hat sichtlich Freude daran, den meist etwas derangierten, tollpatschigen Held zu spielen, der es gefühlt in jedem seiner Filme mindestens einmal schafft, nackt in ausweglose Situationen zu geraten. Doch Schweighöfer kann auch in tiefgründigen Produktionen überzeugen.
Wer das Drama „Kammerflimmern“ kennt, der weiß aber, dass Matthias Schweighöfer nicht auf Klamauk festgelegt ist, sondern ebenso gut auch Filme mit Tiefgang spielen kann.
Matthias Schweighöfer: Seine Filme zwischen lustiger Unterhaltung und Zombie-Terror
In dem Film spielt er einen psychisch labilen Rettungsassistenten, der in seinem Beruf mit den traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit konfrontiert wird. Durch einen Unfall verlor seine Figur Paul Partenheimer beide Eltern und trug sowohl seelische als auch körperliche Narben davon. Immer wieder muss er sich jetzt mit Leid, Schmerz und Tod auseinandersetzen und flüchtet sich daher in seine Traumwelten.
Für diesen Film wurde Matthias Schweighöfer mit dem Bayrischen Filmpreis 2005 als bester männlicher Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.
Matthias Schweighöfer und Til Schweiger: Ein untrennbares Gespann
Stehen Matthias Schweighöfer und Til Schweiger gemeinsam vor der Kamera, dann scheinen sich Witz und Humor zu potenzieren.
Beide spielen in Filmen wie „Keinohrhasen“ oder „Zweiohrküken“ sowie in der jüngsten Actionkomödie „Hot Dog“ (2018) die Hauptrollen, während Schweiger gleichzeitig Regie führte. Obwohl die beiden Stars vor der Kamera wie best Buddies wirken, ist nach Drehschluss nicht immer alles eitel Sonnenschein.
Wie Matthias Schweighöfer in einem Interview verriet, hatten er und sein Schauspielkollege vier Jahre lang keinen Kontakt. Nach eigenen Angaben gab es Streit um eine Filmrolle in „Schlussmacher“, die Til Schweiger seinem Schauspielfreund angeboten hatte und sie dann später doch selbst spielte. Nach einer Aussprache soll jetzt aber wieder alles im Lot sein.
Dank Netflix: Matthias Schweighöfer macht Karriere in Hollywood
Ein Ausnahmetalent wie das von Matthias Schweighöfer ausschließlich auf deutsche Produktionen zu beschränken, wäre wohl einfach nicht richtig.
Stattdessen ist er dem Ruf nach einer internationalen Karriere gefolgt und ergatterte 2021 eine Rolle im Zombie-Heist-Movie „Army of the Dead“. In einer apokalyptischen Geisterstadt soll Matthias Schweighöfer als ängstlicher Dieb einen Millionenraub begehen. Unter der Regie von Zack Snyder kämpft sich der Held durch eine Welt aus Zombies und brennenden Autowracks. Der Film ist ab Oktober 2021 auf Netflix zu sehen.
Die Reaktionen sowohl der Kritiker als auch der Kinogänger fielen vorab euphorisch aus: Mit seiner Figur des Ludwig Dieter gilt Schweighöfer als heimlicher Liebling und Szenendieb des Blockbusters.
Dieser Auftritt eröffnete ihm neue Möglichkeiten. So bekam er die Hauptrolle in der Netflix-Produktion „Army of Thieves“, bei der er gleichzeitig auch Regie führte. Sein Charakter aus „Army of the Dead“ steht im Fokus des Films, der laut Zack Snyder „mehr Tresore“, aber „weniger Zombies“ bieten wird. Er ist seit dem 29. Oktober 2021 bei Netflix verfügbar.
Übrigens ist „Army of Thieves“ tatsächlich nicht die erste Produktion mit Schweighöfer, die auch international zu sehen ist. Bereits mit „What A Man“ flimmerte der deutsche Star über die amerikanischen Kinoleinwände.
Matthias Schweighöfer in der Kritik
Die Filme von und mit Matthias Schweighöfer werden fast immer hochgelobt. Seine Filme wurden mit renommierten Preisen wie dem Bambi („Schlussmacher“), dem Deutschen Fernsehpreis („Verbotenes Verlangen“), dem Jupiter Award („Vaterfreuden“) oder dem Grimme-Preis („Die Freunde der Freunde“) ausgezeichnet.
Manchmal muss Matthias Schweighöfer mit seinen Filmen aber auch Niederlagen einstecken. Insbesondere die Kritiken zur Polizeikomödie „Hot Dog“ fallen fast durchgehend schlecht aus. Es ist sogar von dem schlechtesten Film die Rede, in dem die beiden Schauspieler Til Schweiger und Matthias Schweighöfer je zusammen gespielt haben.
Während „Spiegel Online“ noch recht höflich von fehlenden Pointen spricht, sieht der Radiosender SWR3 den Film als „einen der dümmsten, frauenverachtendsten und homophobsten Filme seit langer Zeit“.
Vielen Kritikern gilt Schweighöfer zudem als Kasper, der sich mit der Nähe zu Til Schweiger – traditionell der Punchingball der deutschen Filmkritik – keinen Gefallen getan hat. Das Publikum interessieren solche Werturteile aber offenbar nicht sonderlich.
Matthias Schweighöfer steht privat auf lange Beziehungen
Während Matthias Schweighöfer auf der Kinoleinwand die Herzen des weiblichen Publikums erobert, lässt er es privat in seinem Liebesleben ruhig angehen.
Er war mit kleinen Unterbrechungen von 2004 bis 2018 mit der Regieassistentin Angelika „Ani“ Schromm (*1974) zusammen, mit der er zwei Kinder bekam. Im Januar 2019 gaben die beiden offiziell ihre Trennung bekannt.
Auf Social Media erklärte Schweighöfer dazu: „Ani und ich haben uns schon vor über einem Jahr getrennt. Entscheidungen im Leben sind manchmal sehr schwierig. Nicht schön und traurig, verletzend und beängstigend. Aber dennoch ist es manchmal unumgänglich.[…] Leider haben wir es nicht geschafft unsere Liebe zu erhalten. Wir sind aber weiterhin gute Eltern und immer für unsere Kinder da.“
Bereits kurz darauf wurde bekannt, dass Matthias Schweighöfer mit der Schauspielerin Ruby O. Fee liiert ist – laut eigenen Angaben seine absolute Traumfrau.
Matthias Schweighöfer: Darum ist Freundin Ruby O. Fee seine absolute Traumfrau
Von sich selbst sagt er, dass er privat kein Gefühlsmensch sei. „Ich habe große Probleme damit, echte Emotionen zu empfinden“, gesteht er in einem Interview mit dem Magazin „Cosmopolitan“. Lediglich seine beiden Kinder können sein Herz wirklich erweichen. Gegen alles andere sei er „eher immun“.
Matthias Schweighöfer macht auch Karriere als Musiker
Multitalent Matthias Schweighöfer kann nicht nur Filme machen, sondern auch Musik. Das beweist er mit seinen beiden Studioalben „Lachen Weinen Tanzen“ (2017) und „Hobby“ (2020) sowie seiner Single „Fliegen“ (2015).
An jedem der Songs hat er selbst mitgeschrieben und präsentiert sie mit wahrer Leidenschaft. Fans sind sich allerdings einig: Hätte er nur eine Karriere als Musiker gestartet, wäre diese mit Sicherheit nicht so erfolgreich verlaufen.
Nichtsdestotrotz schafften es „Lachen Weinen Tanzen“ und „Hobby“ auf Platz 5 bzw.10 der deutschen Charts – da störte auch die Kritik von Jan Böhmermann kaum, der Schweighöfers Erfolgs-Debüt (sowie Deutschpop im allgemeinen) mit seiner Persiflage „Menschen Leben Tanzen Welt“ verhöhnte.