Reality-TV

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Vom „Bachelor“ zu liebeshungrigen Singles auf „Love Island“ und zeternden Z-Promi-Paaren im „Sommerhaus der Stars“: Reality-TV ist kein Guilty Pleasure mehr, sondern gehört für viele einfach zum Alltag dazu.

Reality-TV: Echte Gefühle, großen Lieben und spirituöse Skandale

Trash und Tränen: Wir lieben Reality-TV und schreiben drüber. Denn auch in der ganz besonders seichten Unterhaltung geht es nicht selten zu wie in der guten alten griechischen Tragödie. Im Trash-TV kommen die ganz großen Gefühle vor die Kamera – und die hält auch dann drauf, wenn es unter die Gürtellinien geht.

Vom „Bachelor“ bis ins „Sommerhaus “: Trash-TV polarisiert

An „Kampf der Realitystars“, dem „Bachelor“ oder dem „Sommerhaus der Stars“ scheiden sich die Geister: Man liebt es – oder rümpft völlig empört die Nase, sobald Trash zum Thema wird. Jedenfalls war das viele Jahre so. Beim Smalltalk im neuen Freundeskreis punktete man doch lieber mit der neuen arte-Reportage als mit der aktuellen Staffel von „Love Island“. Und wer bitte kenn alle „Bachelor“ beim Namen? Wer keine verächtlichen Blicke ernten wollte, frönte der Trash-TV-Leidenshaft lieber im stillen Kämmerlein oder sprach, immer ironisch und leicht peinlich berührt, vom „Guilty pleasure“. Und dann kam Corona…

Trash-TV und Corona: Vom Guilty Pleasure zum Therapie-Konzept

Denn in Zeiten von schrecklichen Nachrichten am laufenden Band und der völligen Abwesenheit von hochkulturellen Alternativen im Außen, hat das Genre Reality-TV während der Corona-Pandemie gezeigt, wie kostbar und beruhigend völlig sinnlose Unterhaltung sein kann.

Ganz nach dem Motto: Wie lenke ich mich ab, vom eigenen Elend? Mit dem der Anderen! Wie gut tut es doch, fremde Menschen beim sich Bloßstellen zu beobachten. Denn irgendwie läuft es am Ende immer wieder darauf hinaus: Irgendwer macht sich immer zum Löffel – vor laufender Kamera.

Und genau das ist der Zauber vom Trash-TV, der einen in den Bann zieht und nicht mehr loslässt, sobald man eingeschaltet hat. Doch ganz ohne Folgen bleibt das seichte Vergnügen auch nicht, denn: nicht selten ist der Fremdscham-Faktor so hoch, dass man sich schreiend unter der eigenen Bettdecke verkriechen muss. Kurz jedenfalls…

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